„An einem Freitag im März holten wir, Jürgen, Luis und ich, unseren Fahrgast Erika* mit dem ASB-Wünschewagen aus ihrem Hospiz ab. Die Vorfreude auf diese Fahrt zu ihrem Ehemann ins Pflegeheim war spürbar groß und so machten wir uns zügig auf den Weg zu ihm.
Unterwegs wurde viel erzählt und auch gelacht und wir erreichten ohne weitere Verzögerungen unser Ziel.
Vor Ort halfen wir Erika in ihren Rollstuhl und betraten voller Spannung das Pflegeheim. Denn wir waren vorab schon darüber informiert worden, dass nicht klar war, wie der Ehemann auf den Besuch seiner Frau reagieren würde.
Als wir mit Erika den Flur betraten, an dessen Ende er schon auf uns wartete, passierte das völlig Unerwartete: Er betrachtete seine Frau einige Sekunden lang, erkannte sie und beide fingen an zu weinen. Da mussten auch wir erst einmal schlucken und zogen uns zurück, damit die beiden Zeit und Ruhe für sich finden konnten.
Nach einer Weile war Erika dann erschöpft, so dass sie wieder zurück ins Hospiz gebracht werden wollte. Auf der Rückfahrt sprachen wir mit ihr über das Erlebte und bei der Ankunft im Hospiz spürten wir deutlich, wie glücklich und dankbar sie über die gemeinsam verbrachte Zeit mit ihrem Mann war.
Wie wir später erfuhren, ist Erika vier Tage nach ihrer Wunschfahrt verstorben. Umso schöner ist es, dass wir ihr ihren letzten Wunsch doch noch erfüllen konnten..."
Ein Bericht unseres westfälischen Wunscherfüllers Aloys Brannekemper.
* Name geändert