Vor 40 Jahren ist Helga von Chemnitz nach Nordrhein-Westfalen gezogen. Bis zu ihrer Erkrankung besuchte sie regelmäßig ihre Schwester mit Familie in der alten Heimat. Jetzt, wo die Kraft weniger wird, war es ihr sehnlichster Wunsch, ihre Familie in Chemnitz noch einmal zu sehen.
Unsere westfälischen Wunscherfüller*innen machten sich an einem Samstagmorgen auf den Weg zu Helga, um sie abzuholen. Als sie ankamen saß sie aufgeregt in ihrem Sessel, daneben der gepackte Koffer für die Reise. Sie fuhr nicht alleine: Ihre Nachbarin, die mittlerweile schon eine treue Freundin ist und sich liebevoll um sie kümmert, kam mit. Helga konnte die Wohnung schon längere Zeit nicht mehr verlassen und so wurde die Fahrt nach Chemnitz zu einem außergewöhnlichen Highlight.
Die Familie empfing die kleine Reisegruppe herzlich vor der Tür und nach einer freudigen Begrüßung stieg auch Thomas, Helgas Neffe, in den Wünschewagen. Denn es war der große Wunsch unseres Fahrgastes, noch einmal durch die Heimatstadt zu fahren.
Thomas lotste den Wünschewagen zielsicher und nach kurzer Strecke stand er vor Helgas Elternhaus. Unser Fahrgast erzählte, hinter welchem Fenster sich welche Erinnerung verbarg und sprudelte vor Energie. Dann wurde eine Anhöhe angesteuert, von der man einen tollen Blick auf Chemnitz hatte. Danach ging es wieder zurück zur Familie und zum gedeckten Kaffeetisch, wo auch unser Team noch herzlich zu Kaffee und Kuchen eingeladen wurden.
Die Wunscherfüller*innen verabschiedeten sich und verabredeten sich für den nächsten Tag, um die Heimreise wieder anzutreten. Am nächsten Vormittag erfuhren sie dann, dass Helga und ihre Schwester Eva sich bis in die Nacht hinein unterhielten. "Ich bin glücklich", sagte Helga. Es war eine emotionale Verabschiedung, wahrscheinlich das letzte Mal, dass sie sich gesehen haben.
Als der Wünschewagen den Hof verließ, winkte die gesamte Familie zum Abschied. Auf dem Rückweg war Helga erschöpft und gleichermaßen voller Energie. Der Appetit kam und sie genoss noch eine ordentliche Portion Currywurst mit Pommes. Wieder bei Helga zu Hause angekommen, konnte man ihre Emotionen und die Kraft noch spüren. Es war eine herzliche Verabschiedung mit einem großen "Danke"…