„An einem kalten Tag im November trafen sich Melina, Marilia und ich uns in Münster, um mit dem Wünschewagen aus Westfalen zu Helga* ins Hospiz zu fahren. Hier wurden wir von unserem Fahrgast und ihrem Sohn schon freudig erwartet. Wir halfen Helga auf die Liege und schon ging es los auf die einstündige Fahrt in Helgas Heimat.
Bei der Ankunft glänzten ihre Augen, denn seit fast vier Wochen lebt sie im Hospiz und hat ihr Haus seitdem nicht mehr gesehen. Mit Hilfe des Tragestuhls gelangte sie in ihre Wohnung, die genauso aussah, wie sie sie verlassen hatte. Die erste Frage zeigte bereits, dass Helga immer eine gute Gastgeberin gewesen war: ‚Mein Sohn, hast Du Sekt besorgt?' Das musste ihm allerdings entfallen sein... Wir wären aber keine Wunscherfüller*innen, wenn wir diesen Wunsch nicht erfüllen könnten!
Dann gesellten sich noch zwei Nachbarinnen und ein kleiner Hund dazu, sodass wir vorschlugen, uns etwas zurückzuziehen. Wir fuhren mit dem Wünschewagen zu Peters SchokoWelt, wo wir rührende Momente mit der Belegschaft erlebten. Und wir hatten ja noch die Aufgabe, Sekt zu besorgen. In einem nahegelegenen Discounter wurden wir fündig.
Vor dem Geschäft verkaufte eine Schulklasse Kuchen, um den Erlös der Aktion ‚Weihnachtswunder' von WDR 2 zu spenden. Dank ‚Peters Schokowelt' waren wir zwar nicht mehr in der Lage, noch mehr Kuchen zu essen, fanden aber das Engagement der Kinder toll und unterstützten sie mit einer privaten Spende. Als sie sahen, dass wir vom ASB-Wünschewagen waren, liefen sie uns noch nach und fragten, ob sie Fotos mit uns machen dürfen. Dann ging es mit einer nicht so gut gekühlten Flasche Sekt zurück zu Helga und ihren Gästen.
Sie lag glücklich auf ihrer Couch und kuschelte mit ihrem vierbeinigen Freund. Die beiden verbindet, dass sie leider beide unheilbar krank sind. Dann wurde endlich angestoßen und Helga zeigte uns Bilder, die sie selbst gemalt hatte. 'Jetzt ist es genug', sagte sie plötzlich und wollte wieder zurück ins Hospiz, denn der Tag hatte sie doch angestrengt. Mit der Liege fuhren wir noch eine Runde durch den Garten, der ihr immer sehr wichtig gewesen war, bevor es dann auf die Rückfahrt ging.
Noch einmal nach Hause, das eine und andere regeln und noch einmal nette Nachbarn treffen – diesen Wunsch konnten wir erfüllen. Helga, ihr Sohn, die Nachbarschaft und wir sind sehr glücklich darüber..."
Ein Bericht unseres westfälischen Wunscherfüllers Jürgen Weiß.