„Früh morgens machten sich Sonja und ich auf den Weg zum Hospiz. Hier erwartete uns bereits voller Vorfreude unser Fahrgast Martin und sein Vetter Matthias. Der 67-Jährige ist unheilbar erkrankt und hatte den großen Wunsch, einmal die Weite des Meeres zu sehen.
Um 9.30 Uhr ging es los Richtung Nordsee. Während der Fahrt konnte Martin die Panoramasicht aus dem Wünschewagen genießen und die Zeit mit seinem Vetter Matthias nutzen. Dann endlich lag die Nordsee vor uns! Zu diesem Zeitpunkt riss der Himmel auf und Martin genoss den Nordseewind bei etwas Sonnenschein.
Nach einem ersten Strandspaziergang ging es zur Stärkung in unser Stammlokal ‚Heewen‘. Wie immer hatte man uns einen Tisch mit Blick auf die Nordsee reserviert, sodass Martins Wunsch auch beim Essen in Erfüllung ging. Auch wenn er aufgrund seiner Erkrankung nicht gut essen konnte, waren die Speisen dennoch ein Genuss für ihn. Immer wieder schaute er durch die großen Fenster hinaus aufs Meer. Gestärkt ging es dann erneut zum Strand. Martin konnte den Moment für sich genießen, während uns der Wind um die Ohren sauste. Die Seeluft riechen, den Wind fühlen, die Weite sehen – das war sein größter Wunsch...
Wir spazierten entspannt an der Nordsee entlang. Martin sog jeden Moment in sich auf, bis es am späten Nachmittag wieder zurück in Richtung Heimat ging. Damit die Rückfahrt nicht zu lang wurde, machten wir Rast an der Tankstelle Dammer Berge. Hier gab es für alle nochmal einen Kakao und für Martin seinen heiß geliebten Pott Kaffee. Hoch über der Autobahn konnten wir den Tag noch einmal Revue passieren lassen. Dann hieß es auch hier Abschied nehmen und wir brachten Martin zurück zum Hospiz.
Wir verabschiedeten uns vom glücklichen Martin, der gar nicht wusste, wie er uns danken sollte. Dies war überhaupt nicht nötig, da viele schöne Momente auch in unserer Erinnerung bleiben und wir hoffen, dass ihm dieses Erlebnis noch etwas Kraft geben wird…“
Ein Bericht unserer westfälischen Wunscherfüllerin Nicole Petter.