Mit den Liebsten einen Kaffee trinken

Diese Wunschfahrt war für den ASB-Wünschewagen Westfalen aus vielerlei Gründen etwas Besonderes. Seit 2018 ist Mirjam als ehrenamtliche Wunscherfüllerin aktiv und begleitete mittlerweile 15 Einsätze. Niemand sonst war bisher so oft dabei. Viele Fahrten waren eine Herausforderung, diese jedoch auf eine sehr persönliche Art.

Denn hier traf Mirjam nicht auf eine ihr unbekannte Person, sondern ihre Schwiegermutter, die noch einmal mit der gesamten Familie zusammenkommen wollte. Aber davon berichtet Mirjam am besten selbst. Nur so viel vorab: Vielen Dank für Deinen Einsatz, Mirjam.

„Diese Wunschfahrt war für mich ganz besonders. Denn ich war nicht nur Wunscherfüllerin, sondern auch die Schwiegertochter von Theresia, unserem Wünschewagen-Fahrgast. Theresia hatte schon einen langen Weg voller Krankheit und Leid hinter sich. Aber all das ertrug sie immer mit viel Geduld, Stärke und ihrem unvergesslichen Humor.

Ihr Wunsch war es, zur Bäckerei und Konditorei Drees nach Recke-Steinbeck zu fahren. Dort arbeitet ihr Sohn Jörg als Bäcker. Mit ihren Lieben wollte sie sich dort zu Kaffee, Schnittchen und Kuchen treffen, um noch einmal gemeinsam zusammen zu kommen. In den letzten Monaten war Birgitt, ihre Tochter, immer bei ihr, und auch Marli, unsere Hundedame wich nicht von Theresias Seite. In der Nacht vor der Wunschfahrt konnte Theresia vor Aufregung kaum schlafen und obwohl sie schon geschwächt war, war für sie klar: ,Wir fahren‘.

Die einstündige Fahrt hat sie sehr genossen, schon lange konnte sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Nun sah sie Bekanntes und Neues durch die Fenster vom Wünschewagen und unterhielt sich mit Birgitt darüber. Und auch da wollte Marli immer bei ihr sein. Mein lieber Kollege Ralf war ebenfalls dabei und auch ihn hatte Theresia direkt in ihr Herz geschlossen, ein ,toller Kerl‘, wie sie sagt.

Die Bäckerei und Konditorei Drees hatte extra für Theresia den Nachmittag geöffnet, denn eigentlich ist Mittwochnachmittag geschlossen. Als wir ankamen, war der Tisch schon gedeckt und der Duft von Kaffee lag in der Luft. Jörg und seine Familie sowie der Rest der Familie waren da und begrüßten Theresia und uns herzlich. Es war eine Zeit mit viel Freude und Lachen, denn genau das entsprach Theresia.

Als wir wieder auf dem Weg nach Hause waren, sagte sie: ,Es war wunderbar‘. Vier Tage nach der Wunschfahrt ist Theresia zu Hause ruhig verstorben. Vielen Dank Theresia, dass wir deinen Wunsch begleiten durften.“

Vielen Dank Mirjam, dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast.