Wunscherfüllerin Hannah Summerer berichtet Euch von einer emotionalen Fahrt mit dem Berliner Wünschewagen.
„Nach langer Zeit setzten wir wieder eine Übernachtungsfahrt um. Das machte die Fahrt natürlich schon zu einem besonderen Abenteuer. Bis nach Rastede bei Oldenburg fuhr der Berliner Wünschewagen an einem Montag im November.
Dort liegt der Sohn von Carina* begraben. Durch ihre eigene gesundheitliche Einschränkung konnte sie damals nicht an seiner Beerdigung teilnehmen. Nun war es ihr letzter Wunsch, sich an seinem Grab verabschieden zu können und zu sehen, wo ihr Sohn seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Begleitet wurde sie dabei von ihrer Tochter.
Nach einer, für unsere Verhältnisse, relativ langen Planung und einem persönlichen Besuch im Voraus, war es nun endlich so weit. Carina strahlte uns schon aus ihrem Bett heraus an. Die Vorfreude stand ihr ins Gesicht geschrieben. Der erste Teil dieser Wuschfahrt war auch direkt der anstrengendste. Eine fünfstündige Autofahrt, doch alle Beteiligten waren gut gelaunt und davon auch nicht abzubringen.
In Rastede fuhren wir direkt den Friedhof an, wo Carina zum ersten Mal Zeit an der letzten Ruhestätte ihres Sohnes verbringen konnte.
Nach einer Pause im Hotelzimmer ging es zum Abendessen im engen Kreis der Familie, die noch in Rastede lebt. Zum Abendessen kann man sich dann schon auch mal einen riesigen Eisbecher gönnen, dachte sich unser Fahrgast.
Nach dem Abendessen besuchten wir den Friedhof noch einmal gemeinsam mit der Familie. Im Dunkeln konnten wir alle Lichter leuchten sehen. Der Tochter war es wichtig, ihrer Mutter zu zeigen, wie schön gestaltet und erleuchtet das Grab ihres Bruders bzw. Sohnes ist.
Nach einem langen Tag schliefen alle tief und fest. An dieser Stelle einen riesigen Dank an das "Schlosspark Hotel" in Rastede, das die Unterkunft für unseren Fahrgast, ihre Tochter und uns Wunscherfüller*innen kostenlos zur Verfügung stellte!
Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Tag besuchten wir den Friedhof ein drittes und letztes Mal. Die Verabschiedung war nicht leicht, doch sie war geprägt von Akzeptanz und dem durch den Besuch gefundenen Frieden.“
*Name geändert