Einmal mit der Seilbahn fahren

„Als junger Mann war ich in Koblenz stationiert. Ich möchte gern noch einmal mit der Seilbahn fahren…“ Dieter ist mittlerweile 77 Jahre alt und kam vor kurzem auf die Palliativstation des "St. Josephs-Hospital Rheingau", wo er genau diesen Wunsch äußerte. Kurzerhand nahm die behandelnde Ärztin, Frau Dr. Fendel, mit unserem Wünschewagen-Team Rhein-Main Kontakt auf: „Er hat letztes Jahr seine Frau verloren und hat den Lebensmut verloren. Wir möchten ihm gerne eine Freude bereiten“.

Nach kurzer Vorbereitungszeit machen sich unsere Wunscherfüller*innen Michaela und Christopher auf den Weg. Bei bestem Wetter startete die Fahrt für Dieter am schönen Rhein entlang in Richtung der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Frau Dr. Fendel ließ es sich nicht nehmen, unseren Fahrgast zu begleiten.

Nach einem kleinen Rundgang auf der Festung bekam Dieter Appetit auf Bratwurst mit Pommes. Den Wunsch konnten Michaela und Christopher ihm natürlich nicht ausschlagen. Aufgrund seiner Erkrankung im Mundbereich war es jedoch eine Herausforderung, das Essen von der Wurstbude so klein zu bekommen, dass Dieter es auch schlucken konnte. Selbst mit ein paar Bissen war er dann schon zufrieden und genoss die Aussicht von der Festung.

Dann folgte das Highlight: Für Dieter und seine Begleitung ging es mit der Seilbahn zum Deutschen Eck und wieder zurück.

Auf dem Rückweg kam der Gedanke auf, ob er das Grab seiner Frau sehen könnte. Für die beiden Wunscherfüller*innen war es selbstverständlich, den kleinen Umweg in Kauf zu nehmen. Auf dem Friedhof angekommen, war Dieter fest davon überzeugt zu wissen, wo sich das Grab seiner Frau befand. Leider befand es sich aber dort nicht… Was nun? Christopher ließ es absolut keine Ruhe und er machte sich mit Michaela daran, den genauen Ort des Grabes ausfindig zu machen. Und sie hatten Erfolg, sodass Dieter das Grab der Ehefrau doch noch besuchen konnte.

Glücklich und zufrieden kam Dieter auf die Palliativstation zurück. So schön der Tag war, so müde hatte ihn der Ausflug gemacht. Er schaffte es gerade noch so ins Bett und schlief fest bis zum späten Vormittag des nächsten Tages.

Unser großer Dank für die Unterstützung geht an die "Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz" und den Betreiber der Seilbahn Koblenz!