Ein Wiedersehen auf der Intensivstation

Ein Wünschewagen in der Notaufnahme eines Krankenhauses ist ein eher ungewöhnlicher Anblick. Dieser Aufenthalt war jedoch kein Notfall, sondern eine besondere Wunschfahrt. Auf Initiative des Oberarztes der Intensivstation der Main Kinzig Kliniken wurde der Wünschewagen Rhein-Main informiert, dass ein Vater seine 69-jährige Tochter auf der Intensivstation besuchen möchte und die Kliniken diesen Besuch ausdrücklich unterstützen.

Beim Eintreffen des Wünschewagens sitzt unser Fahrgast in seinem Rollstuhl schon winkend im Foyer der Seniorenresidenz. Das Einsteigen in den doch etwas hohen Fahrgastbereich des Wünschewagens fällt unserem nicht mehr ganz so mobilen 94-jährigen Fahrgast etwas schwerer als gedacht. Kurzerhand kommt die Trage des Wünschewagens zum Einsatz und unser Fahrgast kann die Fahrt, mit Wunscherfüller Michael an seiner Seite, genießen. So geht es ganz bequem zum Zielort in die Main Kinzig Kliniken in Gelnhausen.

Dort werden wir vom Oberarzt und seinem Team der Intensivstation zu einer kurzen, aber sehr persönlichen Begrüßung in Empfang genommen und ins Zimmer 17 begleitet.

„Na, siehst du, wer dich hier besucht?“, sind die Worte, die ein Freudentränchen in Angelikas Augenwinkel zaubern. Natürlich erkennt sie ihren Papa. Leider können sich beide nicht unterhalten, da Angelika durch die künstliche Beatmung nicht sprechen kann. Aber sie lächelt, nickt und hört ihrem Papa zu. Er nimmt ihre Hand und so verbringen die beiden, meist auch schweigend, eine Stunde gemeinsamer Zeit.

Zum Abschied verabreden wir uns alle noch zu Angelikas 70. Geburtstag, der in diesem Jahr gefeiert werden soll. Am nächsten Tag wird Angelika ihre Reha antreten.

Auf der Rückfahrt ist es sehr ruhig. Bei Ankunft in der Wohnanlage wird unser Fahrgast dann nicht nur vom regulären Personal im Empfang genommen, sondern auf ihn wartet ein Seelsorger, der mit ihm den Tag Revue passieren lassen wird. Und auch wir vom Wünschewagen lassen unsere Gedanken noch ein wenig um diese Fahrt kreisen.

Alle Beteiligten unterstützten vorbildlich dabei, die strengen Vorgaben der Hygienevorschriften, besonders bezüglich der Intensivstation, einzuhalten – vielen Dank dafür!