Einmal Trucker, immer Trucker. Herbert aus Neuruppin war mit Leib und Seele LKW-Fahrer. Im Truck sein eigener Chef sein und quer durch Europas Länder und Städte fahren, das war genau sein Ding. In Schweden war er viel unterwegs.
Dorthin transportierte er oft Lebensmittel für Schokoladenfabriken. Der 64-Jährige liebte seinen Platz hinterm Steuer, seine Firma und seine Trucker-Familie. Noch einmal zurück in den alten Betrieb, mit den ehemaligen Kollegen einen Kaffee trinken und in Erinnerungen schwelgen, mit diesem Wunsch von Herbert wandte sich das Neuruppiner Hospiz Haus Wegwarte vor Kurzem an unser Brandenburger Wünschewagen-Team. Ein kurzer Anruf in der Speditionsfirma genügte, um das Wiedersehenstreffen zu organisieren. Wenige Tage später begleiteten unsere Wunscherfüller – Hilke Christoffel und Manuel Möller – ihren Fahrgast nach Wustermark. Unser Wünschewagen-Fahrgast strahlte, als der Wagen auf das Gelände fuhr. Seine Trucker-Familie stand längst draußen bereit um ihren ehemaligen Trucker-Freund und Kollegen zu begrüßen. Alle freuten sich über das Wiedersehen. Selbst unser Team spürte die starke Verbundenheit unter den ehemaligen Kollegen. Zwei Kollegen, selbst schon im Ruhestand, kamen ebenfalls vorbei.
Die Tür des Wünschewagens war kaum zu, da holte Herbert schon die alten Fotos aus einem Umschlag. Im Büro stand der Kaffee bereit und Erinnerungen wurden geteilt. Auf ihren europaweiten Touren trafen sich die Kollegen entweder an den Raststätten oder hielten über CB-Funk Kontakt. Der 64-Jährige liebte es in seinem LKW auf Achse zu sein. Mittlerweile sind längst neue Speditions-Fahrzeuge im Einsatz. Nur zu gern hätte er in einem der neuen Wagen hinterm Steuer gesessen, dieser Wunsch konnte ihm aufgrund seines körperlichen Gesundheitszustandes nicht mehr erfüllt werden. Eigentlich wollte er „nur ‘ne Stunde“ bei seinen ehemaligen Kollegen vorbeischauen, am Ende sind es zwei geworden.
Auf der Rückfahrt zum Hospiz hielt der Wünschewagen für Herbert noch einmal in seiner Truckerkneipe in Fehrbellin an. So, wie er es immer nach seinen zigtausend gefahrenen Kilometern tat. Besonders freute er sich dann auf sein Lieblingsessen: Leber mit Bratkartoffeln und Zwiebeln.
Und er wusste, er war aus der großen weiten Welt wieder daheim angekommen.
Mit dieser 80. Fahrt hat unser Brandenburger Wünschewagen-Team an diesem Tag wieder einen ganz besonderen Herzenswunsch erfüllt.
Wir danken allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich mit sehr viel Herzblut für den Wünschewagen engagieren und den Fahrgästen Zeit schenken.