Irgendwas mit Hunden…

So lautete der letzte Wunsch von Susanne*, die bereits mit 51 Jahren im Pflegeheim „Espachstift“ in Kaufbeuren versorgt werden muss.

Bei genauer Betrachtung ihrer Vita ist dieser Wunsch absolut nachvollziehbar, da sie ihr Leben lang Hunde besessen hatte und auch in der Rettungshundebrigade in Österreich tätig gewesen ist. In den letzten Jahren musste sie sich aufgrund ihrer Erkrankung allerdings mehreren Schädeloperationen unterziehen und eine Radiochemotherapie durchstehen, sodass sie nun an den Folgen eines ausgeprägten Krampfanfalles leidet.

Mit ihrem Wunsch war sie bei unseren Wunscherfüller*innen genau richtig! Denn der ASB erfüllt mit dem Wünschewagen nicht nur letzte Wünsche, sondern verfügt auch über eine aktive Rettungshundestaffel. Ein Anruf bei der Projektleiterin unseres Teams aus dem Allgäu und schon stand fest: Susanne sollte ihr Wunsch – selbstverständlich unter 3G-Bedingungen – zeitnah erfüllt werden!

Bei schönstem Wetter wurde sie von unseren Ehrenamtlichen im Heim abgeholt – und erlebte schon die erste Überraschung. Bereits bei der Ankunft des Wünschewagens erwartete sie ein Hund: Mogli, der treue und fantastisch erzogene Bordercollie unserer Wunscherfüllerin, die diese Fahrt begleitete. Ein Hund im Wünschewagen? Na klar! Das Leuchten in Susannes Augen und ihr strahlendes Gesicht signalisierten allen: Es kann nur ein toller Tag werden!

Während sich unser Fahrgast und Mogli im Wünschewagen beschnüffeln und Freundschaft schließen konnten, fuhr dieser an den Waldrand von Waltenhofen, wo auch die Rettungshundestaffel nach ein paar Minuten eintraf. Was muss dieser Anblick bei Susanne ausgelöst haben? Fünf unterschiedliche Hunde umringten sie, wurden gestreichelt und es wurden sofort Fachgespräche mit ihren Begleitern geführt.

Und dann begann auch schon das Trainingsprogramm: Mit Hilfe unserer Ehrenamtlichen durfte auch Susanne im Gebüsch „Verunglückte“ spielen und wurde von den ausgebildeten Fellnasen sofort erschnüffelt. So vergingen die kommenden 1,5 Stunden mit den verschiedenen Übungen wie im Flug. Unser Fahrgast hätte trotz ihrer Erkrankung wahrscheinlich noch länger durchgehalten, aber auch ihr merkte man die ungewohnte Kraftanstrengung an. So verabschiedete sie sich von den Hunden mit einer intensiven Streicheleinheit, dankte deren ehrenamtlichen Begleiter*innen ganz herzlich und nahm wieder Platz im Wünschewagen.

Ihre Schwester, die sie den ganzen Tag begleitete, hatte noch eine weitere Überraschung geplant: ein Wiedersehen mit den beiden anderen Schwestern, ihren beiden Nichten und dem Schwager im "Caffe Torino“ in Marktoberdorf. Hier wurde extra ein Bereich für die ganze Gruppe reserviert, die auf Kosten des Hauses italienische Spezialitäten genießen durften. Was für eine fröhliche Runde! Es wurde viel gelacht, Erinnerungen wurden ausgetauscht und es durfte auch geweint werden.

Geweint aus Dankbarkeit, einen so schönen und glücklichen Tag noch einmal zusammen erleben zu dürfen. Und dieser Tag war nur möglich durch den ehrenamtlichen und liebevollen Einsatz unseres Wünschewagen-Teams aus dem Allgäu, der ASB-Rettungshundestaffel und des Teams vom "Caffe Torino Marktoberdorf“.

Wir sagen ganz herzlich DANKESCHÖN! 

*Name geändert