… darf die Brautmutter selbstverständlich nicht fehlen!
„An der Tür wurden wir vom Ehemann unseres Fahrgastes Nicole* aus Flensburg begrüßt. Nach kurzer Nachfrage bzgl. ihres Wohlbefindens besprachen wir den Ablauf der zweitägigen Fahrt. Dann ging es los zum Polterabend und zur Hochzeit der Tochter nach Trennewurth bei Marne.
Mit Freudentränen wurden die Eltern der Braut begrüßt. Groß war die Aufregung, weil viele Ereignisse aufeinandertrafen. Das Wiedersehen mit der Tochter und dem zukünftigen Schwiegersohn und vor allem, den kleinen Enkel auf dem Arm zu halten, waren sehr emotionale Augenblicke.
Liebevoll wurde für unseren Fahrgast ein ruhiges Plätzchen eingerichtet, damit sie am Polterabend teilnehmen konnte. Es war schön für sie, zwischen all den Gästen zu sitzen. Doch wir mussten bald wieder aufbrechen, weil sie erschöpft war und Kraft für den nächsten Tag sammeln musste.
Übernachtet haben wir in einem kleinen Hotel in Marne. Von hier aus betrug der Weg zum Standesamt nur einige Meter. Da sich das Zimmer unseres Fahrgastes im 1. Stockwerk befand, trugen wir sie mit dem Tragestuhl nach oben. Über Nacht wurde sie mit Sauerstoff versorgt und für den Notfall war das Team im Nebenzimmer erreichbar.
Am Morgen wurde Nicole von Wunscherfüllerin Kristina für die Hochzeit geschminkt, ‚um ihre Schönheit noch mehr zu betonen‘. Natürlich fanden wir Männer (der Ehegatte und ich, Hans-Rudolf) eher unnötig, weil sie für uns ohnehin sehr schön war und das Schminken auch etwas Zeit in Anspruch nahm. Wir hatten Hunger und Kaffeedurst! Das Ergebnis konnte sich aber sehen lassen. Dann trugen wir unseren Fahrgast wieder nach unten und frühstückten gemeinsam.
Der aufregendste Augenblick war für Nicole, als ihre einzige Tochter vom Brautvater dem Bräutigam übergeben wurde. Die Tränen liefen... Doch auch jetzt wurde schnell die Lösung gefunden: Während der Trauung war der Enkel Milan ganz nah bei ihr und lenkte sie mit seinem lächelnden Gesicht ab.
Nach der Trauung wurde noch kurz mitgefeiert und genau so emotional wie wir begrüßt wurden, wurden wir auch wieder verabschiedet. ‚Schön, dass es Euch gibt!‘ – da waren sich Braut und Brautmutter einig.“
Ein Bericht von Hans-Rudolf und Kristina, Wunscherfüller:innen aus Schleswig-Holstein.
*Name geändert