Noch einmal zum Sommerferienhaus…

„Der Himmel leuchtete in strahlendem Blau, als wir uns auf den Weg machten, um Wolfgang in Lensahn abzuholen. Sein Wunsch war klar und tief verwurzelt: Noch einmal das Sommerferienhaus in Haffkrug besuchen, ein Ort voller Erinnerungen und vergangener Freude.

Als wir in Lensahn ankamen, empfing uns Wolfgang mit freudestrahlenden Augen und einem Hauch von Aufregung in seinem Blick. Die Sonne spiegelte sich in seinen Augen wider und man konnte die Vorfreude förmlich spüren. Der Weg führte uns an die Ostseeküste, wo Wolfgangs Schwester und eine enge Freundin der Familie uns herzlich begrüßten.

Am Haffkruger Strand angekommen, brachten wir unseren Fahrgast zur Promenade, wo er an einem schattigen Plätzchen den weiten Blick über die Ostsee genießen konnte. Das Rauschen der Wellen, das Kreischen der Möwen, der salzige Duft der Meeresbrise – all das erfüllte die Luft und brachte Erinnerungen an vergangene Sommer zurück. Doch die Müdigkeit des Alters machte es ihm unmöglich, bis zum Strand hinunterzugehen. Dann kam das Meer halt zu ihm: Kristina brachte Sand, Muscheln und etwas Ostseewasser zu Wolfgang, der sie mit strahlenden Augen und zitternden Händen berührte. Es war ein emotionaler Moment, als das Meer ihn auf diese besondere Weise erreichte. Ein spontanes Eis vom Strandkorbvermieter rundete diesen Augenblick ab und ließ Wolfgang für einen Moment alle Sorgen vergessen. 

Gemeinsam machten wir uns danach auf den Weg zum Ferienhaus. Dort konnte Wolfgang die Tränen schließlich nicht mehr zurückhalten. Der Anblick des Hauses, der blühende ‚Bullerbü-Garten‘, Freunde und Bekannte, die vorbeischauten – all das weckte lebhafte Erinnerungen an seine Kinder- und Jugendzeit. Die Freude und Rührung waren greifbar, als diese Bilder seiner Vergangenheit vor seinen Augen lebendig wurden. Unter dem Mirabellenbaum im Garten stärkten wir uns und hörten den Geschichten zu, die dieses Haus und die Familie verbanden. Wir merkten, wie wertvoll diese Zeit für die Familie war, und zogen uns zurück, um ihnen diesen kostbaren Moment zu schenken.

Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und die Erschöpfung war Wolfgang anzusehen. Als wir ihn fragten, was ihm an diesem Tag am meisten bedeutet habe, antwortete er ohne zu zögern: ‚Der Blick auf unser Ferienhaus. Ich kann mich nicht mehr an alle einzelnen Sommer hier erinnern, aber das Haus spricht für sich.‘ Diese Worte fassten die Bedeutung dieses Ortes für ihn zusammen – ein Ort voller unvergänglicher Erinnerungen.

Zurück in Lensahn verabschiedeten wir uns von einem sehr müden, aber glücklichen Fahrgast. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, das auch bei unserer Abfahrt noch nicht verschwunden war. ‚Die Jahre kommen und gehen – die Erinnerung bleibt‘, sagte er zum Abschied. 

Dieser Tag war für uns alle ein eindrucksvolles Erlebnis. Er zeigte uns, wie wertvoll Erinnerungen sind und wie wichtig es ist, Menschen die Möglichkeit zu geben, noch einmal zu ihren Herzensorten zurückzukehren.“

Ein Bericht von Simone, Kristina und Hans-Rudolf, Wunscherfüller:innen aus Schleswig-Holstein.