Noch einmal Ostsee

„Als hätte Gott gewusst, dass heute Engel reisen, so schön sonnig war das Wetter“, schreibt Wunscherfüllerin Kristina über unsere jüngste Wunschfahrt an die Ostsee.

In Lentförden warteten schon Nina-Kristin und ihre Familie auf uns. Die Aufregung unseres Fahrgastes war so groß, dass sie die ganze Nacht kaum geschlafen hat. Liebevoll und herzlich wurden wir aufgenommen. Ruckzuck waren Sachen gepackt, und schon waren wir auf dem Weg zur Ostsee. 

Als wir pünktlich an „Krabbes Restaurant“ in Neustadt ankamen, wurden wir von weiteren Angehörigen und Freunden begrüßt. Nina-Kristin wurde durchgeknuddelt und sie konnte kaum ihre Freudentränen zurückhalten. Während wir aufs Essen warteten, haben die Kinder im Spielzimmer gespielt, und wir erfuhren von den Freunden, dass sie gerne reist und ihr Hobby zum Beruf gemacht hat.

Die gelernte Industriekauffrau ist Co-Gründerin und Redakteurin des Magazins „Familienreisefieber“. Gemeinsam mit ihrer Familie bereiste sie die Welt und berichtete auf ihrer Webseite über die Reiseerfahrungen. Die Reise mit dem Wünschewagen wurde zu ihrer letzten Reise, denn ihre unheilbare Krankheit hat ihre Pläne geändert. Und so hat sie den Tag mit dem Wünschewagen erlebt:

„Noch einmal die Ostsee sehen, das war mein Wunsch, und der Wünschewagen machte dies wahr.

Zwei Wochen nach dem letzten Krankenhausaufenthalt war es soweit, bei strahlendem Sonnenschein kam der Wünschewagen mit Kristina und Hans-Rudolf vorgefahren, um mich noch einmal zu meiner geliebten Ostsee zu bringen. Ich bin schon viel gereist und habe viele Länder und Strände gesehen, aber die Ostsee hatte immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. 

Nachdem ich eingekuschelt in Sternendecken auf der Liege lag, Sohn und Mann auch gut angeschnallt waren und wir noch einen Snack aus der Minibar genommen hatten, fuhren wir los Richtung Neustadt/Holstein.

Unser erster Stopp führte uns zum Restaurant Krabbes. Gut 30 Verwandte und Freunde warteten dort, um als Überraschung den Tag zu begleiten. Ich war so überwältigt, dass sich so viele mitten in der Woche Zeit genommen hatten.  Ein schönes Gefühl, mitten zwischen den Liebsten diesen besonderen Tag zu erleben. Nach einem leckeren Essen und vielen Gesprächen ging es weiter zum Strand in die Nähe von Pelzerhaken.

Hier hatten meine Familie und ich viele tolle Urlaube verbracht. Unendliche Erinnerungen verbinden mich mit diesem Strand, von Lagerfeuerabenden übers Baden und Grillen.  Dort hatte ich meine längste Freundin vor 34 Jahren kennengelernt, die natürlich auch mit war. 

Meine Herzensmenschen und ich fuhren mit dem Rollstuhl an den Strand und genossen die Sonne. Kuchen und Kaffee halfen gegen die kalten Temperaturen und es war einfach wunderschön. 

Danach machten wir noch einen Spaziergang an der Steilküste entlang und fanden eine betonierte Rampe, die bis ins Wasser führte. Mit viel Lachen, und gut gesichert durch einige Männer, ging es dort mit dem Rollstuhl hinab, direkt bis ans Wasser. 

Mit den Reifen in der Ostsee verabschiedete ich mich ein letztes Mal von ihr und so endete ein atemberaubender Tag, mit vielen Tränen der Freude, der Trauer und des Abschieds.

Vielen Dank, lieber Wünschewagen, liebe Kristina und Hans-Rudolf, dass ihr diesen Tag möglich gemacht habt. Wir alle werden ihn nie vergessen und sind euch sehr dankbar.“

Nina-Kristin