Für unseren Fahrgast Rolf* sollte sein lang ersehnter Herzenswunsch in Erfüllung gehen: In früheren Jahren hat er auf der schleswig-holsteinischen Ostseeinsel Fehmarn gewohnt, dort den Großteil seines Lebens verbracht und als Maurer gearbeitet. Nachdem er bereits viele Jahre getrennt von seiner alten Heimat lebt, kehrte er nun mit unseren beiden Kieler Wunscherfüller*innen Ann-Sophie und Jonas auf "seine Sonneninsel", die ihren Namen den rund 2.000 Sonnenstunden im Jahr verdankt, zurück.
Gemeinsam mit einer unserem Fahrgast vertrauten Betreuerin und von einem herzlichen „Ahoi!“ begrüßt, machte sich der Wünschewagen auf die lange Reise von Flensburg nach Fehmarn. Und was soll man sagen? Die Sonneninsel machte ihrem Namen mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein alle Ehre!
Schon aus der Ferne erkannte man die Fehmarnsundbrücke und schon bald erreichte Rolf endlich wieder die so lange vermisste, alte Heimat. Mit leuchtenden Augen gab er unserem Team zu verstehen, dass er all die Straßen wiedererkannte und sich an die alten Zeiten zurückerinnerte.
Als erstes Ziel stand sein damaliges Wohnhaus auf dem Programm. Doch, oh Schreck! Von seinem Haus war nicht mehr viel zu sehen, stattdessen blickte man auf eine große Baustelle. Aber das sollte Rolfs Stimmung nicht trüben. Kurzerhand legten alle gemeinsam ein neues Ziel fest: den zum Ortsteil Burgtiefe gehörenden Yachthafen.
Vor Ort erblickte die kleine Reisegruppe an den Stegen Segelschiffe, soweit das Auge reichte. Mit dem Herzkissen unterm Arm und dem Teddy „Wünschi“ sicher in der Kapuze seiner Regenjacke verstaut, ging es dann für Rolf die Promenade entlang, immer in unmittelbarer Nähe zum Ostseewasser. Sich gemeinsam über die Eindrücke auszutauschen, gehörte ebenso dazu wie schweigend in den eigenen schönen Erinnerungen zu schwelgen. Dem glücklichen Lächeln unseres Fahrgastes nach zu urteilen, schien er davon jede Menge parat zu haben.
„Was für den einen ein Fluch ist, ist für den anderen ein Segen“, dachten unsere Wunscherfüller*innen, als in weiter Ferne die ersten Regen- und Gewitterwolken aufzogen. Dem entfernten Donner lauschend und die fernen Blitze durch den Himmel zucken sehend, erzählte Rolf nämlich, wie gerne er diesen Naturereignissen schon immer zugeschaut und wie gerne er früher bei Regen im Meer gebadet hat.
Zum Abschied von „seiner Insel“ gab es neben den vielen Eindrücken noch schnell ein leckeres Fischbrötchen auf die Hand. Doch noch bevor alle den Wünschewagen erreichten, zeigte der Regen, dass er auch vor unseren Wünscherfüller*innen und ihren Fahrgästen keinen Halt macht. Also kam die Regenjacke zum Einsatz. Und auch die größte Sorge, dass der wohlbehütete Teddy nass werden könnte, war unbegründet. Auch dieser fand unter der Regenjacke ein warmes und trockenes Plätzchen und so machten sich schließlich alle auf den Heimweg.
Am höchsten Punkt der Fehmarnsundbrücke lächelte die Sonne zum Abschied dann doch noch einmal und wünschte unserer Reisegruppe eine gute Fahrt nach Hause. Dort navigierte Rolf die Ehrenamtlichen direkt zu seinem Zimmer, bedankte sich für diesen erfüllenden Tag und verabschiedete sich lächelnd. Seinen geliebten Teddy ließ er während der gesamten Fahrt nicht ein einziges Mal aus den Augen...
*Name geändert