„Sonja und ich machten uns am 18. Juni bei bestem Wetter auf den Weg zu Dieter. Es sollte für ihn vom Pflegeheim in Lütjensee noch einmal zu einem Konzert des Kammerchors der russisch-orthodoxen Kirche des Heiligen Prokopij nach Hamburg gehen. Dieter hat in diesem Chor über 40 Jahre selbst mitgesungen – erst als Tenor, später auch als Bass.
Vor Ort wurden wir bereits von Dieters Ehefrau erwartet, die uns ebenfalls auf der Fahrt begleitete. Da uns noch etwas Zeit bis zum Konzert blieb, besuchten wir auf dem Weg dorthin ein Café, in dem es Milchshakes für Sonja und mich und Eis für Dieter und seine Frau gab. Das war sowohl für Dieter als auch für uns eine leckere und kühle Erfrischung bei den heißen Temperaturen an diesem Tag.
Nach der Stärkung machten wir uns dann also auf zum Konzert. Aus erster Reihe, direkt neben seiner Frau, konnte Dieter gut eine Stunde lang ‚seinem‘ Chor lauschen. Es war Musik, die den meisten Menschen wohl eher unbekannt ist: eine Messe im alt-russischen a cappella gesungen, aber dennoch unheimlich schön. Auch wenn Dieter nicht mit uns sprechen konnte, sah man ihm die Freude deutlich an. Die Sänger:innen bereiteten Dieter offensichtlich eine große Freude mit dem Konzert. Er nahm bekannte Stücke wahr und man sah ihm an, wie traurig er war, als das Konzert vorbei war. Eine Sängerin formulierte es nach dem Konzert sehr treffend: ‚Wenn man jemanden sonst nicht mehr erreicht – die Musik kommt dennoch an.‘
Das Konzert und die Freude, die Dieter an der Musik hatte, berührte uns alle. Auf der Rückfahrt war Dieter dann sichtlich erschöpft, aber glücklich und konnte nach der Anstrengung zusammen mit seiner Frau noch ein Franzbrötchen zur Stärkung genießen.
Wir waren beeindruckt, mit welcher Liebe und Fürsorge Dieters Ehefrau ihn begleitet, ihm immer zur Seite steht und sich dennoch selbst nicht vergisst. So ging für Sonja und mich ein schöner, warmer Sommertag mit wunderschönem Ausblick vom Pflegeheim auf den Lütjensee zu Ende.“
Ein Bericht von Katharina Görl, Wunscherfüllerin aus Schleswig-Holstein.