Sehnsuchtsort Sankt Peter-Ording. Schon oft hat er unseren Wünschewagen gesehen. Ende April war es mal wieder so weit. Unser Wünschewagen-Fahrgast (59) wollte mit der besten Freundin Heike noch einmal eine schöne Zeit dort verbringen. Unsere Wunscherfüllerin Steffi Kort berichtet.
„Helmuth und ich wurden um 10 Uhr schon mit großer Freude und Empfangskomitee im Gettorfer Hospiz erwartet. Alle Mitarbeiter:innen sowie auch andere Gäste waren neugierig auf den Wünschewagen und winkten der 59-Jährigen und ihrer Freundin aus vollem Herzen bei der Abfahrt. Auf der Fahrt nach Sankt Peter-Ording hörte man die Freundinnen hinten ausgiebig schnattern und lachen – es war schön mitzuerleben, wie froh diese beiden Frauen waren, noch einmal geschenkte Zeit gemeinsam verbringen zu können.
In Sankt Peter-Ording angekommen, ging es dann mit dem Wünschewagen gleich auf den Deich und wieder runter, mit Direktfahrt zum Strandparken vor den Pfahlbauten. Dort stiegen wir aus und liefen vor zum Wasser, erzählten viel, genossen Wind, Sonne, Meer und die gute Seeluft. Eine kleine mobile Sauerstoffflasche war dennoch stets mit dabei. Ein kurzer Spaziergang mit Besprechung des weiteren Tagesverlaufes führte uns zurück zum Wünschewagen, wobei die größte, aber unbegründete Sorge unseres Wünschewagen-Fahrgastes war, dass sie nun den Wagen mit Strandsand beschmutzte.
Wir haben immer viel gelacht, und es war von Anfang an ein sehr harmonischer, offener und vertrauensvoller Umgang miteinander. Weiter ging es mit dem Wagen vom Strand runter Richtung Sankt Peter Bad. Dort parkten wir direkt bei ,Gosch‘ und fanden auch nach kurzem Einchecken mit der Luca-App einen Tisch mit Blick auf Dünen und die Strandbrücke. Die Sonne meinte es derweil gut mit uns und zeigte sich immer mehr.
Unser Wünschewagen-Fahrgast bestand darauf, uns alle zum gemeinsamen Fischessen einzuladen, und so suchten wir für jeden etwas Leckeres aus. Wir alle genossen diesen Moment der ,Normalität‘, mal wieder in einem Restaurant zu sitzen und es sich gut gehen zu lassen. Unser Fahrgast betonte dies immer wieder, endlich könne sie mal wieder jemandem etwas ausgeben und Lebensqualität erleben. Sie hatte an dem Tag so einen Appetit und es machte Spaß, ihr bei dem Genuss zuzusehen.
Nach dem Mittagessen holten wir den Rolli aus dem Wünschewagen und gingen gemeinsam über die lange Strandbrücke, bis zum Ende. Die Sonne schien, kaum Wind und ein weiterer Weg in den Sand wäre für die 59-Jährige zu beschwerlich gewesen. Also entschied sie sich, dort in einer geschützten Ecke, mit schönem Blick, etwas für sich allein zu sein. Wir drei gingen vor zum Wasser und unterhielten uns intensiv mit der Freundin Heike, unseren Fahrgast immer im Blick habend.
Nach einiger Zeit gingen wir zurück in den Ortskern. Unser Fahrgast wünschte sich, schön Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Diesen haben wir ihr im ,Inselcafé‘ erfüllt und sie war somit gut gestärkt, um anschließend mit ihrer Freundin noch eine Weile alleine durch die Geschäfte zu schlendern; denn sie hatte sich vorgenommen, noch ein paar Geschenke für ihre Töchter, ihre Enkelin und das Personal im Hospiz zu kaufen.
Um 17 Uhr war Treffpunkt am Wünschewagen, und wir empfingen zwei glückliche, wenn auch etwas erschöpfte Frauen, die voller Dankbarkeit wieder Platz nahmen, um die Heimfahrt anzutreten. Auch bei unserer Ankunft im Hospiz wurden wir von zwei Pflegekräften herzlich empfangen, und der Abschied war ebenfalls von großer Dankbarkeit und Herzlichkeit geprägt.
Ein Satz unseres Fahrgastes bleibt mir in Erinnerung: Ich fühle mich so glücklich, dass ich wie ein Kind auf meinem Bett springen und Purzelbäume machen könnte – so fühlt es sich in mir an.“