Am 21. und 22. Januar haben wir ein emotionales Wiedersehen ermöglicht. Die 41-jährige Cindy, die in einer Pflegeeinrichtung in Itzehoe wohnt, muss mit derselben Diagnose leben wie ihre Mutter, die von Cindys Vater gepflegt wird. Durch Corona hat sie ihre Eltern, die in Thüringen zu Hause sind, drei Jahre lang nicht gesehen. Manuela Schwank war die begleitende Pflegerin von Cindy. Es war ihre erste Wunschfahrt, über die sie in ihren eigenen Worten berichtet:
Der Wünschewagen mit Hans-Rudolf und Kristina an Bord fuhr pünktlich an der Pflegeeinrichtung vor. Alle Sachen waren gepackt, der Wagen mit Kuscheldecke und herzförmigem Kissen vorbereitet, die Naschibox erfreute Cindy sehr. Sie griff voller Freude zu. „Nach der ersten Pause machte ich es mir auf der Liege bequem... ich fand es super."
Nach knapp sechs Stunden hatten wir den Wunschort Weida erreicht. Nach kleinen Hindernissen mit der Hotelzimmerreservierung konnten wir ein hübsches, modernes Zimmer beziehen.
Dann ging es endlich zu den Eltern. Frisch gebackener Zitronenkuchen (von der Tante gebacken) stand auf dem Tisch. Der Vater brachte den Kaffee, und ganz besonders wichtig waren die Windbeutel für Cindy.
Die wie ihre Tochter an Chorea Huntington erkrankte Mutter zeigte ihre Freude, indem sie Cindy fest an sich drückte; das Sprechen fällt ihr schon sehr schwer. Es wurde von alten Zeiten geredet und dass alle glücklich sind, sich noch einmal sehen zu können.
Weitere Familienmitglieder leben auch in dem Haus, Tante, Onkel, Oma und eine Freundin. Alle kamen, um Cindy hallo zu sagen und schenkten ihr Kleinigkeiten. So fuhr sie mit vollen Taschen und überglücklich in die Wirtschaft zum Abendessen. Gemeinsam stießen wir auf die Fahrt an. Jeder suchte sich etwas Leckeres zu essen aus, und mit vollem Bauch ging es Richtung Hotel.
So viel Schnee - dann durften auch eine Schneeballschlacht und ein Schneeengel nicht fehlen. Bruder und Schwägerin kamen auch voller Freude. Leider fiel der Bruder hin, zum Glück ohne sich wehzutun - doch es klimperte in der Tüte verdächtig nach Porzellan. Scherben sollen ja Glück bringen! Durchgefroren ging es unter die heiße Dusche.
Die Nacht verging sehr schnell, schon war der nächste Morgen da. Frühstück, wir hatten Hunger... sehr gut gestärkt ging es noch einmal zu den Eltern. Jetzt hieß es wirklich Abschied nehmen. Zufrieden und glücklich saßen wir im Wünschewagen und ließen das Erlebte sacken.
„Vielen Dank an das gesamte Team vom Wünschewagen. Besonders natürlich an Hans-Rudolf und Kristina. Ihr seid toll, mit Euch war die Fahrt perfekt.“
Kein Wunder, dass der Wünschewagen-Teddy, den Cindy zum Abschied geschenkt bekam, von ihr auf den Namen „Kris-Rudolf“ getauft wurde.