Noch einmal auf die Reeperbahn ins Freudenhaus.

Klingt spannend, oder? Als ich diesen Wunsch das erste Mal hört, musste ich zugegebenermaßen etwas schmunzeln, dachte mir aber: Wenn das der Wunsch ist, bekommen wir das sicherlich irgendwie hin.

Unser Gast, Herr W., merkte mir mein Schmunzeln natürlich an und klärte mich direkt auf, dass es sich hierbei um ein Restaurant auf Hamburgs sündigster Meilen handele. Wenn möglich, würde er vor dem Essen auch noch gerne einmal das etwas zu teuer geratene, allerdings wunderschöne Bauwerk der Elbphilharmonie begutachten.

Also den Wunsch an unsere Koordinatorin gespielt, und binnen 48 Stunden konnte alles realisiert werden.

So trafen wir (Laura, Hans-Rudolf und ich) uns mittags am Wünschewagenstandort in Elmshorn und besprachen, wer wo im Auto auf der Fahrt denn sitzen wird, da wir ausnahmsweise drei Wunscherfüller:innen auf der Fahrt waren. Die Idee, "also vorne kann einer ja zu dritt sitzen", brachte direkt den ersten Lacher und war auch die Lösung der eben genannten Frage. Also ab ins Auto und los nach Itzehoe ins ASB-Hospiz, wo uns unser Fahrgast und seine Frau bereits erwarteten. Da der Zeitplan auf Grund der Baustellen auf dem Weg nach und in Hamburg recht eng war, ging es direkt auch wieder in Richtung Hansestadt. Bei bestem Hamburger Wetter (Regen, 3 Grad Celsius und Wind mit Böen bis zu 61 km/h) reihten wir uns schlussendlich in den Feierabendverkehr ein und rollten in Zeitlupe Richtung Elphi.

Aus der Vorgabe, uns 15 Minuten vorher anzukündigen, wurde aufgrund einer Netz-Störung nichts. Unsere Lösung: Zur Elphi fahren und uns dort durchfragen. Aber soweit kam es nicht, Frau Fernandez, unsere Ansprechpartnerin des Konzerthauses, wartete bereits im Regen auf uns und zeigte uns unseren Parkplatz. Nach einer wirklich grandiosen Führung inkl. wärmenden Kaffee machten wir uns auf den Weg Richtung Reeperbahn. Da es dort relativ wenige Wünschewagen geeignete Parkplätze gibt, durften wir uns nach Rücksprache mit den dort arbeitenden Kollegen der Polizei auf einen Parkplatz der Davidwache stellen. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an die wohl bekannteste Polizeiwache Hamburgs! Es folgten ein kurzer Fußweg, großartige Speisen und tolle Gespräche in einem wirklich authentischen Restaurant auf dem Kiez.

Auf dem Rückweg nach Itzehoe (es war auf einmal 22 Uhr geworden) waren wir alle erschöpft, aber satt und glücklich, diesen Tag miteinander verbracht zu haben. Ein ganz großes Dankeschön noch einmal an alle, die diesen unvergesslichen Ausflug möglich gemacht haben!

- Jonathan Kusch, Wunscherfüller