Im eigenen Zuhause Zeit mit der Familie verbringen

Wunscherfüllerin Melina aus Schleswig-Holstein berichtet von einer Wunschfahrt, die für ihren schwerkranken Fahrgast noch einmal ins eigene Zuhause gehen sollte.

„Unser Fahrgast wollte gerne in seiner Lieblingspizzeria essen gehen – aber dann entschied er sich um. Kein Problem für Wunscherfüller Jonas und mich!

Die Nacht auf Sonntag war kurz: Vom Nachtdienst kurz nach Hause und ein paar Stunden ausruhen, dann machten wir uns bei gutem norddeutschen Wetter auf den Weg nach Gettorf, um unseren Fahrgast Dieter* aus dem Hospiz abzuholen. Für Jonas und mich war es der erste Besuch in diesem Hospiz, wo wir herzlich von den Pflegekräften empfangen wurden.

In seinem liebevoll eingerichteten Zimmer wartete Dieter schon sehnsüchtig auf uns, sodass es direkt losgehen konnte. Einmal schnell umgestiegen auf unsere Fahrtrage, Ziel ins Navi eingetippt und los ging die etwa 20 Minuten lange Fahrt.

Währenddessen rief Dieter bei seiner Frau an, sodass alle (Ehefrau, Sohn und Schwiegertochter) Bescheid wussten, dass wir gleich da sind. Nachdem wir die beste Zufahrt zu seiner Wohnung direkt am Wasser in Schilksee gefunden hatten, wurden wir vor Ort schon erwartet.

Anders als ursprünglich geplant, hatte unser Fahrgast den Wunsch, noch einmal ein paar Stunden in seiner Wohnung mit Blick aufs Wasser zu verbringen, anstatt – wie es auf unserem Tourenplan stand – in der Pizzeria an der Förde essen zu gehen. Also waren wir nach kurzer Zeit wir mit Hilfe des Tragestuhls und der Unterstützung des Sohnes auf seinem Lieblingssessel in der Wohnung angekommen.

Dieter wollte noch einige private Angelegenheiten am Laptop und mit seiner Familie klären, sodass wir uns auf einen Spaziergang zurückzogen und uns ein Eis gönnten. Sobald man die Kleidung des Wünschewagens anzieht, zählen die Kalorien für diesen Tag nicht mehr, wie ich von meinen Kollegen gelernt habe… 😉

Gegen frühen Abend machten wir uns langsam auf den Rückweg. ‚Es hat alles geklappt wie geplant und ich konnte alles erledigen‘, berichtete uns Dieter. Es gab für ihn viel Fisch an diesem Tag, wie er erzählte. Natürlich auch die leckere Fischsuppe, welche er zuvor erwähnt hatte. Aber was passt auch besser ans Wasser als frischer Fisch aus der Ostsee?! Zu der Fischsuppe gesellte sich noch ein Lachsbrötchen und ein Backfisch, sodass es vollgefuttert auf die kurze Rückfahrt ins Hospiz gehen konnte. Wir begleiteten unseren Fahrgast noch in sein Zimmer, wo es zum Abschied unseren Teddy gab und ein Familienfoto, welches wir vor Ort noch ausgedruckt haben.

Dieter schien glücklich zu sein, da alles nach seinen Vorstellungen verlaufen war – und somit waren wir es auch!“

*Name geändert