Zur Hochzeitsfeier der einzigen Tochter

Das sächsische Wünschewagen-Team freut sich immer, wenn es wieder in besonderen Herzensangelegenheiten helfen darf. Volker hatte so einen Herzenswunsch. Die Hochzeitsfeier der einzigen Tochter wurde coronabedingt schon verschoben. Der Brautvater wünschte sich sehr, nun beim Ja-Wort im September im kleinen Familienkreis dabei zu sein.

Die Fahrtplanung war nicht ganz einfach. Volker ist auf einen Pflegerollstuhl angewiesen und brauchte eine passende Übernachtung in einer Einrichtung. Und die Hochzeit? Nicht irgendwo im Standesamt, sondern auf einer richtigen Burg in Niedersachsen. Ritterwürdig steiler Aufstieg und viele Wendeltreppen inklusive. Soviel sei vorab verraten: Ohne die tatkräftige Unterstützung der Kameraden der SEG vom ASB-Kreisverband Northeim/Osterode hätten die Wunscherfüller mit ihrem Fahrgast diese Treppen nie erklommen. Aber lest selbst den Bericht von unserem ehrenamtlichen Wunscherfüller Markus:

„In der Pflegeeinrichtung erwartete uns am Freitag bereits ungeduldig der Fahrgast mit seiner Ehefrau. Beide waren so erfreut über die anstehende Hochzeitsfahrt, dass eine richtig fröhliche Stimmung aufkam. Nachdem Gepäck sowie Geschenke erfolgreich verstaut waren und wir im Wünschewagen Platz genommen hatten, ging es dann auch schon los. Fahrziel war das mehrere Hundert Kilometer entfernte Göttingen. Freitagnachmittag erreichten wir unser erstes Ziel, das Pflegeheim Bode, wo der Fahrgast die nächsten Tage übernachten konnte. Herzlichen Dank dafür! Sehr freundlich wurden wir empfangen und unser Fahrgast bekam sein eigenes Zimmer. Jetzt hieß es erstmal ankommen und ausruhen. Denn der große Tag stand ja noch bevor. Wir Wunscherfüller fuhren ins Hotel und konnten auch etwas den Feierabend genießen.

Am Samstag war es dann soweit: Die Hochzeit auf Burg Plesse stand an. Mit dem Wünschewagen holten wir morgens unseren aufgeregten Fahrgast ab. An der Burg trafen wir Jan und Jonas vom ASB Northeim als Unterstützung. Mit ihrem rettungsdienstlichen Equipment halfen sie uns beim Transfer vom Ritterstieg (der nicht ohne Grund so heißt, wie man sieht) in den Burgfried. Dann mussten mit reiner Muskelkraft im Inneren des alten Gemäuers mit dem Brautvater im Tragestuhl noch die 60 (!) Stufen der Wendeltreppe in den Burgturm überwunden werden. Doch gemeinsam meisterten wir auch diese Hürde erfolgreich. Besonders für den schwerstkranken Volker war die Ankunft im Turmzimmer ein sehr emotionaler Moment: Er konnte nicht nur das Ja-Wort von Tochter Cornelia feiern, sondern auch ein Wiedersehen mit lang vermissten Angehörigen. Nach der Trauung und einem kleinen Fototermin auf dem Burghof machte sich die glückliche Hochzeitsgesellschaft auf den Weg zum Restaurant. Bei leckerem Essen und herzlicher Gesellschaft ging ein schöner Tag langsam zu Ende. Später brachte der Wünschewagen einen sehr zufriedenen aber erschöpften Volker wieder in die Pflegeeinrichtung. Mit neuer Kraft ging es am Sonntag für alle zurück in die ostsächsische Heimat. Nach ruhiger Fahrt konnten wir unseren Gast nach einem erlebnisreichen Wochenende wieder in die Obhut seiner Pflegekräfte übergeben. Auch für uns als Wunscherfüller war es ein sehr schönes Wochenende. Die Familie sagte auf der Feier ,Sie sind unsere Ehrengäste‘ und meinte uns als Wünschewagen-Team. Denn der ASB Wünschewagen Sachsen konnte der gesamten Familie einen Herzenswunsch erfüllen und diese gemeinsamen Stunden ermöglichen.“

Wunscherfüller Carmen und Markus ließen es sich natürlich auch nicht nehmen, dem Brautpaar im Namen des Wünschewagen-Teams viele gute Wünsche für die Zukunft ins Familienbuch zu schreiben. Dankeschön an alle für diesen tollen Einsatz!