Ein zauberhafter Museumsbesuch

Echtes Gold hat überall auf der Welt schon viele in seinen Bann gezogen, in Sachsen hat eher „weißes Gold“ eine lange Tradition. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts wird auf sächsischem Boden schon rund ums Kaolin geforscht und experimentiert. Feinstes Porzellan geht seit 1710 aus Meissen aus der ältesten Manufaktur Europas in die ganze Welt und verzaubert seine Fans.

Auch Annegret aus Leipzig ist seit vielen Jahren dem vielfach schimmernden Perlmuttzauber mit den gekreuzten Schwertern auf dem Boden verfallen. Sie wünschte sich einen zauberhaften Ausflug in die Porzellanmanufaktur Meissen.  Das wussten ihren Kolleg*innen vom Hospizverein Leipzig und wandten sich damit an die „Wunschzentrale“ des sächsischen Wünschewagens. Sehr zügig sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen und so besprach Koordinatorin Angela vom Hospizverein mit Projektkoordinatorin Katrin innerhalb von ein paar Tagen alle wichtigen Details.

Gemeinsam ging es für unseren aufgeregten Fahrgast mit einer Freundin sowie den Wunscherfüller*innen Anja und Olaf mit dem Wünschewagen Sachsen kurz nach der Anfrage auf die Reise nach Meissen. Die Porzellanmanufaktur und das Museum sind das ganze Jahr sehr beliebte Ausflugsziele, so dass der Wünschewagen samt Besatzung extra vorangemeldet war, um unserem Fahrgast anstrengende Wartezeiten und lange Wege zu ersparen. Das Team der Erlebniswelt Meissen unterstützte uns bestens bei der Fahrtvorbereitung und schaffte es sogar, noch einige Plätze im beliebten ausgebuchten Café und für den Rundgang zu organisieren. Vor Ort war gleich am Eingang ein geräumiger Parkplatz für den Wünschewagen vorbereitet. Alle Wege in Werkstatt und Museum waren barrierefrei, der Zugang über die Rampe und die Durchfahrt in den Räumen auch mit Rollstuhl ganz einfach möglich. Inklusion funktioniert in diesem Museumsbetrieb so selbstverständlich, das hat uns sehr gefreut. 

Auf dem Programm stand zuerst der Besuch der Schauwerkstatt. Dort konnten wir beobachten, wie die kundigen Händen der erfahrensten Porzellanmaler*innen feinste Blumenranken auf das Porzellan zauberten und das beliebte Muster zum Leben erwacht. So etwas sieht man wahrlich nicht alle Tage und auch Anja und Olaf waren angetan und machten große Augen.

Weiter ging es in die Ausstellung der Manufaktur. In der Erlebniswelt Meissen war auch wirklich alles ein Erlebnis: mehrere Jahrhunderte Porzellankunst reihten sich in den Vitrinen und warteten auf die interessierten Besucher*innen, die sehr vorsichtig durch die Zeugnisse des sächsischen Porzellanhandwerks wandelten. Roter Drache, Weinlaub, Rosendekore, 1001 Nacht, Orchidee auf dem Ast, auch das bekannte blaue Zwiebelmuster und eindrucksvolle Figurinen und Chinoiserien durften nicht fehlen. Vom kernigen Bären bis zur Tänzerin im schwingenden Kleid, alles war aus edlem Porzellan von Hand aufwendig gearbeitet. Kundig begleitete Annegret den Rundgang durch die Ausstellung und vertiefte sich mit Wunscherfüllerin Anja ausgiebig in die Details der wertvollen Stücke. Die aufwendigen Tischdekorationen und jeder Teller wurde kenntnisreich begutachtet. Einzelne Blüten waren so fein gearbeitet, dass man sie hätte pflücken können. Jede Falte im Gewand der Ballerina atmete Leben und man schien selbst den Luftzug noch zu spüren. Einen Porzellankakadu hätte man sich auf die Hand setzen können, so echt wirkte alles. Besonders beeindruckt waren aber alle von den wundervoll vielschichtigen Farben und Formen des riesigen Porzellanbildes in der Halle. Bei einem leckeren Kaffee und Kuchen im Museumscafé ließen sich die Eindrücke gut verarbeiten und Kraft schöpfen vor dem weiteren Rundgang.

Natürlich durfte ein Besuch im Verkaufsraum nicht fehlen, um Annegrets Familie zu Hause mit Kleinigkeiten aus dem weißen Gold zu überraschen. Olaf und Anja trugen dann unter den wachsamen Augen von Annegret vorsichtig die fragile Fracht zum Wagen. Zum Glück besitzt auch der Wünschewagen eine extra Luftfederung, eigentlich für unsere Fahrgäste, bei dieser Fahrt kam sie aber auch dem wertvollen weißen Gold zugute, als es gut verstaut über die ehrwürdigen Kopfsteinpflaster Meißens in Richtung Heimat rollte. Nach einem langen Tag kam Annegret reichlich erschöpft mit ihrer Freundin und einem kleinen Stück vom „weißen Gold“ wieder in der Leipziger Einrichtung an und verabschiedete sich herzlich von unserem Wünschewagen-Team.

Ein großes Dankeschön senden auch wir nochmals an unsere  Wunscherfüller*innen Anja und Olaf für eure Zeit und euren super Einsatz. Dem engagierten Besucherservice der Erlebniswelt Meissen gilt ebenfalls unser Dank: einfach toll, wie schnell und unkompliziert ihr uns bei diesem Besuch unterstützt habt!

Dieses Kennenlernen war uns allen eine große Freude und Bereicherung und ein  bezauberndes Erlebnis.  Das sächsische Wünschewagen-Team ist sehr dankbar, dass wir Annegret diesen Herzenswunsch erfüllen durften. Kurz nach der Fahrt ging unser Fahrgast auf seine letzte Reise…