Stürmische Ostsee

Auch in den letzten Tagen des Jahres 2022 gab es für den Wünschewagen Sachsen keine Pause: Noch einmal ging es vor Silvester zusammen mit einer Familie aus Nordsachsen hinauf an die stürmische Ostsee. Gemeinsam ehrenamtlich unterwegs statt im eigenen Winterurlaub waren Anja, Rettungssanitäterin und langjährige Wunscherfüllerin, und Arzt Stefan bei seinem ersten Einsatz für den Wünschewagen.

Wunscherfüllerin Anja erzählte später von der langen und auch sehr wasserreichen Fahrt: „Als wir am Fahrttag kurz nach neun Uhr morgens im Hospiz ankamen, wurden wir von der Familie schon sehnlichst erwartet. Wir sind dann nach dem Packen auch gleich Richtung Stralsund gestartet. Fahrgast Simone fuhr mit ihrem Mann Bernd im Wünschewagen und die Kinder fuhren im eigenen Wagen hinter uns her. Die Hinfahrt verlief ohne Stau und wir waren schon gegen 16:00 Uhr im Hotel. Die Zimmer waren sehr schön und der Check-in lief ohne Probleme.

Nach einer kurzen Ausruh-Pause sind wir weiter zum Hafen von Stralsund spaziert, obwohl das Wetter nicht auf unserer Seite war und es leicht geregnet hat. Dort sind wir in ein kleines uriges Fischrestaurant eingekehrt und haben zu Abend gegessen (natürlich Fisch). Die lange Fahrt hatte unseren Fahrgast erschöpft und auch die Mitreisenden waren etwas müde, aber das ist bei Fahrten über Nacht oft so. Zur Erholungspause fielen wir dann alle bald in unsere Betten im Hotel.

Am nächsten Morgen haben wir uns schon gegen acht Uhr zum Frühstück getroffen und uns für den Tag gestärkt. Das Frühstücksbuffet war wirklich sehr reichhaltig und gut gemacht. Den Tisch hatte ich für alle schon vorbereitet. Die Aussicht vom Frühstücksraum ist sehr schön mit Blick über Stralsund. Auch das Wetter schien sich etwas zu verbessern.

Nach einem guten Frühstück sind wir ins Seebad Altefähr auf Rügen an den Strand gefahren, dort kam einmal kurz die Sonne heraus. Der Wind blies uns hier am „Tor von Rügen“ eisig um die Nasen, aber den Strandspaziergang an der See haben alle sehr genossen. Natürlich kamen gleich auch wieder die Regentropfen, unsere treuesten Begleiter auf dieser Reise.

Unser Fahrgast wünschte sich noch einen Besuch in der St.-Marien-Kirche in Stralsund. St. Marien ist eine sehr alte und wunderschöne gotische Kirche. Simone wollte dort gern etwas Zeit zur Andacht nutzen. Wir Wunscherfüller haben uns also zurückgezogen und konnten bei einem kurzen Rundgang selbst das beeindruckende Bauwerk auf uns wirken lassen. Nach dem Besuch in der Kirche sind wir noch einmal zum Stralsunder Hafen gefahren, dort gab es Mittagessen an der Fischbude und einen kleinen Verdauungsspaziergang zum legendären Segelschiff Gorch Fock 1, was jetzt Museumsschiff ist. Zum Abschied von der stürmischen See blinzelte uns sogar die Sonne kurz durch die Wolken zu.

Danach haben wir wieder mit reichlich Wasser im Rücken die Rückfahrt angetreten. Diese verlief trotz Weihnachtsverkehr völlig ohne Stau und gegen 18:45 Uhr waren wir zurück im Hospiz. Fahrgast Simone und die Familie bedankten sich herzlich für diesen Ausflug. Besonders ihr Mann Bernd war sehr gerührt.

Nach einer gelungenen Fahrt machten wir uns also auf den Heimweg, auch Stefan hatte nun seine erste große Wunschfahrt sehr gut beendet. Um 20 Uhr waren wir mit dem sächsischen Wünschewagen zurück in der Leipziger Rettungswache.“