Ein Bericht von Birgit Korthals-Bäumle, Fahrgast des sächsischen Wünschewagens:
Es ist der 24. August 2017. In einem Stadtteil von Dresden steht ein besonderes Auto vor einem Haus. Passanten gehen vorüber und lesen im Vorbeigehen die Aufschrift: „Wünschewagen“ und sie lesen den Träger. Es ist der ASB. Sie wundern sich und unterhalten sich über diesen „Wünschewagen“, den sie sonst und so noch nicht gesehen hatten. Doch eine Frau erinnert sich an eine Sendung im Fernsehen und so beginnen sie ein Gespräch über den ASB und diese Initiative. Dieser Donnerstag ist ein schöner, sonniger Tag, an dem man gern etwas unternimmt. Vielleicht sogar verreist? Es wird eine Reise geben.
Eine letzte Reise mit und in diesem „Wünschewagen“. Ein letzter Wunsch geht für eine schwerstkranke Frau in Erfüllung. Ein Wunsch, den sie sich selbst in ihrer Situation und wahrscheinlich am Ende Ihres Lebens angekommen, nicht mehr erfüllen kann. Hier kann sie angstfrei einsteigen. Einsteigen, weil nicht nur sehr freundliches Personal des ASB diese Fahrt begleitet, sondern auch besonders gut geschultes und ausgebildetes Personal des ASB, hier letzte Wünsche für schwerstkranke Menschen, am Ende ihres Lebens stehend, erfüllt.
Noch ein letztes Mal mit einem Kahn durch die Wasserstraßen dieser wunderschönen ostdeutschen Landschaft gestakt werden. Der Natur begegnen und von ihr berührt werden. „Fettbemmen“ und saure Gurken essen und einfach nur die Seele baumeln lassen. Das ist das Ziel, so wird dieser Tag auch ablaufen und glücklich enden. Jeder Mensch, der am Ende seines Lebens steht, hat noch sehnlichste Wünsche. So auch diese Frau, die gerade aus ihrem Rollstuhl heraus, nun fachgerecht in das Auto einsteigt. Sie freut sich sehr auf diesen, für sie besonderen Tag. Auf die Erfüllung ihres letzten Wunsches. Eine Fahrt nach Lübben im Spreewald gelegen, soll es sein.
Am Nachmittag kommt diese Frau wieder in diesem sehr besonderen, blauen, medizinisch und für die Seele ansprechend und notarztmäßig ausgestattete Wagen in Dresden an. Es ist alles vorhanden, was einen Notfall erstmedizinisch versorgen kann. Sie ist müde aber glücklich. Ihre Seele hat nun viele Eindrücke zu verarbeiten. Neue Eindrücke treffen auf alte Erlebnisse. Das alles hätte sie sich allein und aus eigener Kraft nicht mehr erfüllen können. Die ihr aber bei der Bewältigung ihrer letzten Reise in eine andere Daseinsform helfen werden. Dieser Tag ist ein ganz besonderer Tag geworden. Denn, wenn das Leben endlich wird, bedarf es Helfer, die man nicht immer in der eigenen Familie und unter den sogenannten Freunden findet, finden kann.
Aber bei den Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern im ASB Sachsen, hier speziell Leipzig, Dresden und Lübben findet man sie. Danke!