Einmal noch zur Schwarzmühle im Erzgebirge

Gerade jetzt freuen wir uns wieder Zeit mit unseren Lieben zu verbringen, kleine Feste zu feiern und die Sommerzeit zu genießen. Der schwerkranke Klaus wünschte sich eben das als sein persönliches Geburtstagsgeschenk von unserem sächsischen Wünschewagen-Team. Der gebürtige Erzgebirger wollte noch einmal an seinen Herzensort: die Schwarzmühle im Erzgebirge.

Unsere beiden Wunscherfüller Horst und Ralf machten sich also im Juli mit dem sächsischen Wünschewagen auf den Weg nach Chemnitz ins Hospiz. Im Gepäck hatten die beiden neben guter Stimmung einen frischen Blumenstrauß, den die beiden gleich nach der Ankunft dem Geburtstagskind überreichten. Klaus war schon voller Vorfreude auf die kommende Fahrt und konnte die Abfahrt kaum erwarten. Begleitet wurde unser Team von einer erfahrenen Pflegekraft aus dem Chemnitzer Hospiz. Schnell war das schmale Gepäck verstaut, der Rollstuhl eingepackt und nach einem gemeinsamen Erinnerungsfoto startete der Wünschewagen in Richtung Erzgebirge.

Schon auf dem Weg erfuhren unsere Wunscherfüller viel über die Gegend und das heutige Ausflugsziel. Die „Schwarzmühle“, mitten im Börnichener Wald auf einer kleinen Lichtung gelegen, ist oft das Ziel von Wanderern. Schon seit dem 16. Jahrhundert empfängt das heimelige Haus seine Gäste. Die urige Holzwerkstatt mit Buttermodeln ist einzigartig in Deutschland. Selbst der erzgebirgische Volksheld Karl Stülpner, der „sächsische Robin Hood“, soll in der Mühle schon sein Brot geholt haben. Unser Fahrgast hatte lange Zeit da gearbeitet und gewohnt. Er hatte dort umgebaut, Blumen gepflanzt und kannte einfach jeden Baum und Strauch...

An der Mühle wurde der sächsischen Wünschewagen freudig von der Familie erwartet. Gemeinsam ging es mit Klaus im Rollstuhl auf eine kleine Wanderrunde und ein Picknick im Grünen. Alle freuten sich, ihren Mann, Vater und Opa hier wiederzusehen, wo sie gemeinsam viele schöne Stunden verbracht hatten. Besonders strahlte Klaus über sein altes Arbeitsgerät, die Säge musste natürlich mit auf den Rundgang, denn gutes Werkzeug kann man immer brauchen. Beim Picknick am Waldrand mit der Familie blühte unser Fahrgast richtig auf und entspannte im Kreis seiner Lieben.

Nach einer kleinen Ruhepause am alten farnumsäumten Mühlteich fuhren die Gäste ins nahe gelegene Schloss Augustusburg. In der Nähe des romantischen Jagdschlosses am Rand des erzgebirgischen Waldes war für alle der Geburtstagstisch gedeckt. Mit „Käffchen“ und Kuchen wurden kleine Geschenke verteilt, Familiengeschichten erzählt und selbstverständlich mit einem Rotkäppchen-Sekt auf das Geburtstagskind angestoßen. Wunscherfüller Horst, Ralf und die Hospizschwester wurden herzlich aufgenommen und gleich mit in die Familie integriert. Die Zeit verging für alle wie im Fluge. Langsam merkte man unserem Fahrgast natürlich auch die Anstrengung des langen Tages an. Nach einem bewegenden Abschied von seiner Familie machte sich der Wünschewagen Sachsen also mit seinem Fahrgast auf den Weg ins Hospiz Chemnitz. Mit herzlichem Dank verabschiedeten sich alle voneinander. Klaus konnte nach einem ereignisreichen Geburtstag auf seinem Zimmer endlich etwas ausruhen.

Horst und Ralf fuhren weiter in Richtung Leipzig und ließen unterwegs den Tag Revue passieren. Fahrgast und Familie hatten einen wunderschönen Geburtstag. Für Arzt Ralf war diese Wunschfahrt sein erster Einsatz. Selbst er war vorher etwas aufgeregt und gespannt, wie so ein Tag abläuft und was ihn erwartet. Mit Horst – Rettungsassistent und langjähriger Wunscherfüller – an seiner Seite und guter Planung vorab hat alles bestens funktioniert. Beide waren sich einig: wir sind ein gutes Team! Da schließen wir uns gerne an. Vielen Dank für euren Einsatz, liebe Wunscherfüller, und bis zum nächsten Mal!