Die erste Wunschfahrt des Jahres für den Wünschewagen Sachsen-Anhalt ist oft etwas Besonderes. Dieses Mal aber in doppelter Hinsicht: Hier schreibt eine Angehörige aus ihrer Perspektive, wie sie das Erfüllen des Herzenswunsches ihres Papas erlebt hat.
„Auch wenn es fast unmöglich erscheint, diese unvergessliche Wunschreise in Worte zu fassen, werde ich es versuchen. Ich bin Anja, 22 Jahre alt und komme aus Magdeburg.
Wir wurden von unseren Wunscherfüllern Sebastian und Michaela sehr herzlich im Pflegezentrum an der Elbe begrüßt. Schon in den ersten paar Minuten haben sie einen Draht zu meinem Vater gefunden. Nach einem kurzem Plausch und einer kleinen Fotosession waren wir auch schon auf dem Weg zum Wunschort meines Papas: an die Ostsee, nach Boltenhagen.
Nach der sehr angenehmen Fahrt – ein großes Lob an unseren Rettungssanitäter Sebastian – sind wir gut im Seehotel Großherzog von Mecklenburg angekommen. Wir mussten uns wirklich um gar nichts kümmern, wir hatten ein Rundum-sorglos-Paket. Die Zimmer wurden bezogen und danach konnten wir, wie wir es sonst auch bei jedem Ostseeurlaub gemacht hatten, an den Strand, um die Ostsee zu sehen. Wir haben gemeinsam, mit unseren Wunscherfüllern, meinen Papa in den Rollstuhl (sein „kleines Auto“) gesetzt und warm eingepackt. Denn anders als sonst, war unser kleiner Urlaub nicht im Sommer, sondern im Winter. Genauso wie wir es schon jahrelang vorhatten.
Am Strand angekommen, haben wir gemeinsam mit Sebastian und Michaela die wunderschöne Natur und den malerischen Sonnenuntergang bewundert. Auch kleine Wünsche, wie Muscheln zu sammeln, wurden erfüllt. Danach ging es zum Aufwärmen und Pausieren zurück ins Hotel. Beim Abendessen wurden auch kleine Problemchen, wie ein kurzer Tischwechsel, schnell behoben. Auch die Wünsche der Angehörigen wurden erfüllt. Somit ging es mit den Wunscherfüllern an den abendlichen Strand, wo wir eine sehr angenehme und aufbauende Unterhaltung führen konnten. Nachdem wir doch ziemlich durchgefroren waren, war der erste Tag auch schon vorbei. Viel zu schnell, meiner Meinung nach.
Der zweite Tag begann mit einem sehr reichlichen Frühstück, das keine Wünsche übrig ließ. Anschließend ging es wieder mit dem „kleinem Auto“ an den Strand und später erkundeten wir Boltenhagen. Zum Mittagessen wurde dann auch der Wunsch meines Papas, nochmal frischen Fisch zu essen, erfüllt. Die Suche nach einem geöffneten Fischrestaurant klang einfacher, als sie letztendlich war. Zusammen mit Michaela haben wir aber auch das geschafft. Der Fisch im Restaurant „Zur Seebrücke“ war sehr köstlich. Sebastian hat in dieser Zeit unser kleines Andenken an diese unvergessliche Fahrt vorbereitet. Danach fix auschecken und dann begann auch schon unsere Heimreise. Zu Hause angekommen, wurden Fotos der wunderschönen Reise als Andenken überreicht.
Wir können dem gesamten ASB-Wünschewagen-Team nur danken. Danke an die lieben, netten und geduldigen Planerinnen Luisa und Birgit. Danke an unsere so gutherzigen, verständnisvollen und aufmerksamen Wunscherfüller Sebastian und Michaela. Ohne euch hätten wir unseren jahrelangen Wunsch, die Ostsee im Winter zu sehen, nicht mehr erfüllen können. Wir konnten durch euch nochmal für zwei Tage eine Familie sein, welche ihre Sorgen kurz vergessen kann.
Wir möchten allen weiteren Fahrgästen empfehlen: Auch wenn ihr anfangs Bedenken bei der Fahrt habt oder der Wunsch euch abwegig erscheint, fragt trotzdem. Es wird immer eine Möglichkeit gefunden, wie man gemeinsam wirklich fast alles ermöglichen kann. Es sind oft die kleinen Dinge, die eine Reise oder einen Ausflug unvergesslich machen. Es ist nicht immer ein riesiges Programm nötig.“