Einen Tag in eine andere Welt abtauchen

An einem Mittwochvormittag im September rief Ruth beim Wünschewagen Rheinland an und erzählte von ihrer Freundin Tina, die so gerne noch einmal ins Phantasialand möchte. Tina leidet unter einem metastasierten Brustkrebs im Endstadium. Einen Tag zuvor wurde ihr von den behandelnden Ärzten gesagt, dass noch eine weitere Erkrankung dazugekommen sei und ihr wurden nicht mal mehr zwei Lebenswochen in Aussicht gestellt.

Während des Telefonats wurde klar, wenn unser Wünschewagen-Team Tinas Wunsch noch erfüllen möchte, dann umgehend, da sie ansonsten nicht mehr transportfähig ist, geschweigen denn ihren Tag genießen kann. Bis ins Detail wurde mündlich alles besprochen, sodass die benötigten Unterlagen in der Nacht eintrafen und Donnerstag früh morgens alles für die Fahrt fertiggestellt wurde. Denn Tinas Wunsch sollte direkt am Donnerstag, in weniger als 24 Stunden nach dem ersten Kontakt, in Erfüllung gehen. 

Mit strahlenden Augen, einer super Stimmung im Raum und den Worten „Ich heiße Bettina, aber nennt mich bloß Tina, auf was anderes höre ich nicht“, wurden unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Britta, Achim und Hugo von der 53-Jährigen begrüßt. Gesagt, getan. Alle hatten sich bekannt gemacht und voller Vorfreude mit jeder Menge guter Laune im Gepäck fuhren sie los, um noch einen Tag in einer anderen Welt zu genießen. Im Phantasialand angekommen, ließ sich die kleine Gruppe von dem Ambiente einfangen und einfach treiben. Nur eine „Forderung“ stellte Tina: Sie wollte in jeden Souvenirshop der einzelnen Themenwelten und im Laufe des Tages gemeinsam etwas essen. Umgehend wurde der Park-Plan einstudiert, damit auch kein Shop übersehen wird. Natürlich wurde jeder gefunden. Zur Stärkung ging die Reise nach Mexiko, um die dortige Küche noch einmal durchzukosten. Auch die Fahrt auf drei Attraktionen ließ Tina sich nicht nehmen. „Dass ich das noch erleben darf. Ich habe gedacht, dass wird so ein langweiliger Tag wie gestern und jetzt bin ich hier.“ Es wurden während einer Bootstour bewegliche Gegenstände in einem See mit Wasser abgeschossen, eine Fahrt im Schneckenhäuschen über einem Teil des Phantasialandes genossen und natürlich durfte die traditionelle Fahrt mit der Geister-Rikscha nicht fehlen.

Während des Tages ertönte auf den Wegen im Phantasialand mehrmals das bekannte Lied von Alfred Judokus Quack: „Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich. Bin ausgesprochen fröhlich, so fröhlich war ich nie …“
Es war nicht etwa über die Lautsprecher zu hören, sondern nur da, wo Tina mit ihren Begleitern unterwegs war. Es sprudelte einfach aus ihr raus!

Es war ein sehr schöner Tag voller Lebensfreude, super Stimmung und dem passenden Wetter. Das einzige Manko laut Tina war, dass der Park schon um 18 Uhr schließt und sie, so gesehen, rausgekehrt wurden (aber nicht ohne eine Portion Churros zum Abschied, das sei ein Muss). Sie wäre so gerne noch länger geblieben.

Auch an dieser Stelle noch einmal ein riesengroßes Dankeschön an das Team. Danke, dass ihr euch so spontan frei nehmen konntet, um Tinas letzten Wunsch zu erfüllen!