Ende Juli durfte das Wünschewagen-Team Rheinland-Pfalz seinem bisher jüngsten Fahrgast und seiner Familie einen wichtigen Herzenswunsch erfüllen. Unsere Wunscherfüllerin Karina berichtet.
„Am Wochenende durfte ich Teil einer sehr emotionalen und aufregenden Wünschewagen-Fahrt sein: Das erste Mal als Wunscherfüllerin unterwegs, ging es zusammen mit Remus und seiner Familie ans Meer. Remus ist zwei Jahre alt und leidet an einer schweren Stoffwechselerkrankung; die für seine Erkrankung angenommene Lebenserwartung hat er bereits überschritten. Damit Remus das Atmen etwas leichter fällt, bekommt er Sauerstoff. Er wird sehr liebevoll von seinen Eltern, seiner großen Schwester und seinen Omas umsorgt. Da Remus nicht aufrecht sitzen kann, sind lange Urlaubsreisen mit dem Privat-PKW für die Familie unmöglich. Umso mehr freute ich mich, ihnen den Wunsch von einem gemeinsamen Urlaub am Meer erfüllen zu können.
Nachdem Manuela und ich den Wünschewagen mit Luftballons geschmückt hatten, holten wir Remus und seine Mutter zu Hause ab. Sein Vater war mit einer Oma schon vorgefahren. Die Schwester und seine andere Oma folgten uns in einem zweiten Auto.
Remus fand auf der Trage im Wünschewagen seinen Platz – gut behütet von seiner Mama. Nach einiger Zeit machten wir zusammen mit der Oma und der Schwester eine kleine Rast auf einem Parkplatz. Dort fielen wir mit dem großen Auto natürlich direkt auf. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann weiter Richtung Norden. Da sich auf der Autobahn ein riesen Unfall ereignete, mussten wir einen kleinen Umweg fahren. Ansonsten verlief die Fahrt sehr ruhig und entspannt. Abends am Ferienhaus der Familie angekommen, erwarteten Vater und Oma bereits sehnsüchtig ihren kleinen Kämpfer und seine Begleiter.
Am nächsten Tag konnten wir zusammen mit der Familie noch einen kleinen Ausflug in die Seehundstation Norddeich machen. Sehr gerne möchten wir uns auf diesem Wege bei den Mitarbeitern der Seehundstation Norddeich herzlich für diesen Nachmittag bedanken. Sie ermöglichten uns einen ungestörten Besuch über die eigentlichen Öffnungszeiten hinaus. Die Familie freute sich riesig darüber. Zur Begrüßung bekamen Remus und seine Schwester ein kleines Seehundkuscheltier geschenkt. Dabei überraschte Remus uns alle: Das erste Mal seit Langem hob er selbstständig seinen Arm – in Richtung Kuscheltier.
Remus und seine Schwester betrachteten die Seehunde ausgiebig. Gemeinsam lauschten wir einem kleinen Vortrag über die Tiere. Wir stellten die Trage ganz tief vor die Sichtscheibe der Seehunde. Von beiden Seiten beäugte man sich neugierig. Remus war vollkommen entspannt und schien den Anblick auf die süßen Tiere zu genießen. Die ganze Familie hatte Spaß und genoss den Aufenthalt in der Station.
Wieder im Ferienhaus angekommen, ermöglichten wir den Erwachsenen eine Verschnaufpause. Manuela und die große Schwester spielten draußen ein Abenteuer nach. Der kleine Mann und ich entspannten uns auf der Terrasse. Viele Spiele später, bekam Remus sein Abendessen und wir legten ihn schlafen.“
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Auch für die beiden Wunscherfüller Manuel und Stefan war die Wunscherfüllung für den kleinen Remus ein besonderes Erlebnis. Sie begleiteten den Jungen und seine Familie zurück nach Rheinland-Pfalz:
„Eine freudenstrahlende und sichtlich erholte Familie begrüßte uns. Der Wünschewagen wurde beladen und unser Fahrgast bekam es auf der Trage bequem gemacht.“ Liebevoll hatten die beiden das Fahrzeug mit Schmetterlingen geschmückt, die eigens für diesen Anlass gebastelt worden waren.
„Unser kleiner Fahrgast schaute während der Fahrt viel aus dem Fenster oder schlief zwischenzeitlich auch mal wieder. Nach ein paar Pausen und einem Umweg, um den Stau zu umfahren, kamen dann alle glücklich bei der Familie zu Hause an. Wir wünschen unserem bisher jüngsten Fahrgast mit seiner Familie alles erdenklich Gute und noch viele schöne gemeinsame Momente!“