Gemeinsam mit Ihrer schwer erkrankten Mutter, machte sich Sandra Lopes Anfang August auf dem Weg nach Bingen. Noch einmal mit der ganzen Familie eine Schifffahrt zu erleben, war deren Herzenswunsch, den der Wünschewagen Rheinland-Pfalz sehr gerne erfüllte.
Nachfolgend erzählt uns Frau Lopes, wie sie den gemeinsamen Tag erlebt hat – vielen Dank für diesen ganz besonderen Reisebericht!
„Durch einen sehr netten Mitarbeiter der Universitätsmedizin Mainz wurden wir in einem Gespräch auf den Wünschewagen aufmerksam. Meine Mutter erzählte, dass sie so gerne noch einmal eine Fahrt auf dem Rhein mit der Familie unternehmen würde. Und der Mitarbeiter sagte: „Das ist doch eine Aufgabe für den Wünschewagen“.
Gesagt-Getan; am 09.08.2019 wurde meine Mutter morgens von Francesca und Sonja in Empfang genommen. Zwischen den beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und uns, der ganzen Familie, stimmte die Chemie auf Anhieb. Meine Tochter war schon ganz aufgeregt, da sie mit meiner Mutter zusammen im Wünschewagen nach Bingen am Rhein fahren durfte. Wir anderen kamen mit dem Auto dort hin.
Insgesamt waren wir 12 Personen, die in Bingen auf das Schiff der Schifffahrtsgesellschaft Bingen/Rüdesheimer an Bord gingen, um gemeinsam mit meiner Mutter einen wunderschönen Tag zu verbringen. Die Mitarbeiter der Bingen/Rüdesheimer waren sehr aufmerksam und hatten schon einen eigenen Bereich auf dem Schiff für uns abgeteilt.
Nachdem wir alle einen Platz gefunden hatten, bestellten wir uns erst mal was kühles Leckeres zum Trinken. Die Schifffahrt ging von Bingen über Assmannshausen nach Bacharach und zurück. Entlang des UNESCO-Weltkulturerbes „Mittelrheintal“ hatten wir bei bestem Wetter Blick auf Burgen und Weinberge.
Meine Mutter strahlte über beide Wangen und war glückselig, einen so schönen und entspannten Tag inmitten ihrer Familie und Freunde ohne Gedanken an ihre Krankheit zu verbringen.
Wir spielten und erzählten alle zusammen und lachten über ganz viele unterschiedliche Themen. Schnell stellten wir fest, dass Sonja und meine Mutter aus dem gleichen Ort kommen – somit war das Eis gleich gebrochen. Francesca und Sonja gehörten mittlerweile fast schon zur Familie.
Nach zweieinhalb Stunden war die erlebnisreiche Schifffahrt leider vorbei und die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen schlugen uns vor, noch was Leckeres im Zollamt direkt am Rhein zu essen. Die Idee fanden wir einfach toll und setzten dies auch gleich in die Tat um. So saßen wir noch zum Abschluss in geselliger Runde zusammen und waren alle so glücklich, meine Mutter so strahlend und zufrieden zu sehen.
Nachdem wir fertig gespeist hatten, wurde es Zeit, sich zu verabschieden, da meine Mutter langsam doch sehr erschöpft war. Nun traten sie die Heimfahrt im Wünschewagen an und fuhren sorglos zurück ins Hospiz, wo die zwei super netten und sehr einfühlsamen Mitarbeiterinnen meine Mutter sogar bis ins Zimmer begleiteten.
Nicht nur meine Mutter, sondern auch wir hatten einen so schönen und traumhaften Tag mit ganz tollen Menschen. Wir möchten einfach vielen lieben Dank sagen an all die Menschen, die so etwas Tolles wie den Wünschewagen ermöglichen.“
Mainz, 09.08.2019
Sandra Lopes