„Noch einmal ein Heimspiel meines Lieblingsvereins erleben...“

So lautete der sehnsüchtige Wunsch unseres schwer erkrankten Fahrgastes aus Rheinland-Pfalz. Andreas ist leidenschaftlicher Fan des 1. FC Kaiserslautern. Als es sein Gesundheitszustand noch zuließ, besaß er jahrelang eine Dauerkarte in der Westkurve – ein richtiger Fan eben.

Durch die Corona-Maßnahmen und seine auftretende Krankheit war es ihm lange Zeit nicht möglich gewesen, ins Stadion zu gehen. Leider ließ auch seine Kraft in den letzten Wochen immer mehr nach, sodass ein selbstständiger Besuch des Stadions unmöglich war. Zwei Mitarbeiterinnen aus dem Hospiz Bethesda, Bärbel und Jessi, kontaktierten unser Wünschewagen-Team, sodass die Planung rasch ins Rollen kam. Natürlich war es eine große Freude, Andreas diesen Wunsch zu erfüllen! An einem Samstag im November war es dann endlich so weit: Die beiden Wunscherfüller Lars und Manuel machten sich auf den Weg nach Landau, um Andreas abzuholen. Im Hospiz angekommen wurden erst die nötigen Corona-Unterlagen ausgefüllt und ein Test durchgeführt. Alle negativ! Nun konnte es losgehen.

Natürlich musste der FCK-Fan-Schal und die Mütze mit. Nachdem es sich alle im Wünschewagen bequem gemacht hatten, ging es los in Richtung Kaiserslautern. Mit seiner Lieblings-CD von AC/DC stimmte Andreas sich auf das Fußballspiel ein. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt sportlich nicht so gut für den FCK lief, war die Hoffnung groß, ein gutes Heimspiel zu erleben.

Im Stadion angekommen, der erste Wunsch: „Ich möchte endlich mal wieder eine Stadionwurst essen und ein Bier trinken.“ Alleine der Genuss seiner Bratwurst und des Bieres aus dem Stadionbecher machten den Tag schon besonders. „Es ist wie früher“, sagte er.

Die Plätze waren sehr gut und Andreas konnte das Spiel mit bester Sicht verfolgen. Er genoss sichtlich die Stimmung im Stadion und schwelgte in Erinnerungen. Zu seiner großen Freude schoss der FCK das 1:0. Auch wenn der äußerliche Jubel aufgrund seiner Erkrankung verhalten war, sah man die Freude in seinen Augen und seinem Gesicht. „Jetzt schaffen die es“, sagte er. Und er sollte Recht behalten. Der FCK gewann das Spiel am Ende, zur großen Freude unseres Fahrgastes.

Nach Abpfiff blieb er noch einige Zeit im Stadion. Fast als letzte Besucher verließ die kleine Wünschewagen-Reisegruppe die Spielstätte.

Auf dem Rückweg entschieden sich die Wunscherfüller, kurzerhand an einem Drogeriemarkt zu halten und direkt eine Foto-Collage zu drucken. Diese sollte eine Überraschung am Abend werden. Auf dem Heimweg sagte Andreas: „Der Tag war wirklich perfekt. Jetzt fehlt nur noch ein Döner…“ Nichts Leichteres als das, dachten sich alle, und kurz vor dem Hospiz wurde an einem Dönerladen angehalten. Nachdem die fünf Döner gekauft waren, ging es auf die letzten Meter Richtung Hospiz. Gemeinsam saßen Andreas, seine Begleiterinnen Jessi und Bärbel sowie die Wunscherfüller Lars und Manuel im Gemeinschaftsraum des Hospizes und aßen den Döner. Ein perfekter Abschluss!

Jedoch fehlte noch die kleine Überraschung: Nach dem Abendessen erhielt Andreas seine noch rasch und heimlich eingerahmte Foto-Collage, worüber er sich riesig freute. Die Bilder bekamen direkt einen besonderen Platz auf seinem Nachttisch. Am Abend verabschiedeten die Wunscherfüller einen überglücklichen und müden Fahrgast.