„Dies war der Wunsch unseres Fahrgastes aus dem Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz – und ich durfte als frisch gebackene Wunscherfüllerin diese Reise begleiten. Bei meiner ersten Wunschfahrt schenkte mir meine Kollegin Elvira mit ihrer großen Erfahrung als Wunscherfüllerin und im Rettungsdienst wertvolles Knowhow.
Paul war 35 Jahre lang LKW-Fahrer, immer unterwegs. Unternehmungen mit der Familie mussten daher oft hintenanstehen. In all den Jahren hatte es leider auch nie geklappt, mit seiner Ehefrau Cordula, die glühender Fan des 1. FC Köln ist, zu einem Fußballspiel zu fahren. Aber nun sollte genau das nachgeholt werden! Unser Fahrgast erwartete uns bereits zuhause mit FC-Schal im Pflegebett.
Am Stadion wurden wir durch die Stiftung 1. FC Köln herzlich in Empfang genommen und zu unseren Plätzen begleitet. Sehr kurzfristig hatte sie den Stadionbesuch ermöglicht und wir durften mit der Trage in das Stadion. Tolle Plätze! Wunderbare Sicht auf das Spielfeld und vor allem auf den heimischen Fanblock, der kräftig Stimmung machte. Die Blicke unseres Fahrgastes verweilten auch während des Spieles immer wieder bei den Fans, die mit ihren Gesängen begeisterten. Die mitgebrachte Fahne wurde am Fußende der Trage befestigt.
Und dann überreichten die selbst über das ganze Gesicht strahlenden Stiftungsmitarbeiter:innen unserem Fahrgast einen roten Karton mit FC-Shirt und Unterschriften der Spieler. Wir alle wurden ganz still in diesem Moment…
Die Stadionbratwurst gehörte natürlich auch dazu! In diesem Fall etwas ganz Besonderes, da unser Fahrgast seit langem keine Wurst mehr essen und sie nun portioniert genießen konnte.
Die Rückfahrt gestaltete sich durch den Abreiseverkehr lang und anstrengend. Doch das trübte die Stimmung nicht. Als wir das Ehepaar abends in ihrem Zuhause verabschiedeten, spürten nicht nur unsere Fahrgäste, sondern auch wir Ehrenamtlichen sehr viel Freude und Dankbarkeit über diese schöne Wunscherfüllung.
Die Ehefrau berichtete zwei Tage später im Telefonat mit unserer ‚Wunschzentrale‘, wie glücklich ihr Mann an diesem Tag war. Das Trikot hängt in seinem Zimmer und den kleinen Bären ‚Wünschi‘ legt er nicht mehr aus der Hand…“
Ein Bericht von Stephanie, Wunscherfüllerin aus Rheinland-Pfalz.