„Ich bin wach, ich bin da!“

Bereits im Juni 2024 rollte der ASB-Wünschewagen aus Rheinland-Pfalz in Richtung Serengeti-Park Hodenhagen. Am Morgen holten die Wunscherfüllerinnen Carina und Manuela ihren Fahrgast Carina und ihre beiden „Männer“ Marcel (Ehemann) und Marlon (Sohn) ab.

Hier kommt ihr Bericht für Euch:

„Carina liebt Affen, große und auch kleine. Sie freut sich sehr auf dieses kleine Abenteuer. Lächelnd verabschiedet sie sich vom Rest der Familie und von den Freunden. Wir schließen die Türen des Wünschewagens und der Familie bleibt das Bild der lebenslustigen Carina.

Am Nachmittag treffen wir im Park ein, eine Anfahrt im Starkregen und mit viel Verkehr auf der Autobahn. Müde sinkt Carina in die Kissen ihres Bettes – ausruhen, bevor es auf eine abendliche Entdeckungstour durch den Park geht.

Auf dem Spielplatz erobert Marlon das große Kletternetz unter den wachsamen Augen seiner Mutter, die ihm von ihrem Pflegerolli aus zuwinkt. Unbeobachtet wirkt Carina müde und kraftlos, aber dies versucht sie ihren Männern nicht zu zeigen. Wenn ihr die Augen zufallen, dann für Sekunden und schnell kommt wieder der Satz: ‚Ich bin wach, ich bin da!' Der Satz begleitet uns über die gesamte Wunschfahrt, denn Carina ist schwach und gleichzeitig so stark für ihre Jungs. 

Der Park kommt zur Ruhe und die Tiere ziehen sich zurück. Wir schlendern mit unseren Fahrgästen durch den noch offenen Teil des Parks. Genießen die Camp-Beleuchtung am kleinen See und lauschen den Dschungelgeräuschen aus den Gehegen. Als die Nacht hereinbricht, verabschieden wir uns von den Dreien nach einer letzten Zigarette vor der Unterkunft.

Am Folgetag haben wir eine Verabredung mit Carinas Lieblingstieren, den Affen. Anja kennt ihre Tiere gut, sie ist eine der Tierpflegerinnen und ermöglicht Carina den direkten Kontakt; erzählt uns viel über das Leben der einzelnen Affenfamilien. Carina wird immer wieder von ihren Lieblingen im Rolli besucht, gerne kommen sie und naschen die Leckereien aus unseren Händen. Sie inspizieren unsere Haare, die Kleidung und alles Interessante an den Menschen in ihrem Gehege. Anja nimmt sich Zeit für die Wunschfahrttruppe und passt sich ihrem Tempo an. Immer wieder wirkt Carina müde und sehr in sich gekehrt. Und dann hebt sie den Kopf, rollt die Augen und sagt: 'Ich bin wach, ich bin da!' Und weiter geht es auf unserer Safari. 

Mittags schickt sie ihre Männer auf Entdeckungstour durch den Park. Wir bleiben mit Carina in der Unterkunft zum Ausruhen, Kraft tanken. Versorgt mit Sauerstoff und Medikamenten, schläft Carina selig in ihrem bequemen Rolli ein. So schaffen wir es an diesem Tag nicht mehr, durch den großen Teil des Safariparkes zu fahren. Als Carina wach wird, hat der Park geschlossen. Nur die kleine Eisenbahn fährt noch. In einem Wagon sitzen wir mit Carina und sie scheint sich zu verabschieden von ihrer geliebten Dschungelwelt...

Wir drehen wieder unsere Abendrunde, Carina deutlich geschwächt, aber immer noch stark für ihre Jungs. In der Dämmerung sitzen wir gemeinsam vor unserer Unterkunft und die Gespräche drehen sich um die Affen, die Erlebnisse, ihre beiden Männer, die Familie, ihren eigenen Abschied und ihr Sterben.

Am nächsten Tag geht es zurück. Wir drehen vor der Abfahrt noch eine verschlafene Runde durch den Safaripark. Carina hatte sich so auf die Giraffen gefreut. Und als dann einer dieser majestätischen Langhälse ihr sehr nahekommt, huscht ein glückliches Lächeln über ihr Gesicht. Ab diesem Moment verabschiedet sie sich von ihrem Dasein. Die Rückfahrt wird bezeichnend für diesen Abschied, je näher wir nach Hause kommen, desto weiter zieht sich Carina aus dem Hier und Jetzt zurück.

Zuhause angekommen, wird Carina von uns und ihrem Ehemann liebevoll in ihr Bett gelegt. Noch bevor die Sonne wieder aufgeht, ist Carinas letzte große Reise zu Ende..."