„Er will das Meer noch einmal sehen, es ist so wichtig für ihn!“

Das war der Anruf von Markus, der für seinen besten Freund „HD“ das Koordinationsteam des Wünschewagens aus Rheinland-Pfalz um Unterstützung bat.

„Wir haben schon eine Tour ans Meer geplant für ihn, aber die neue niederschmetternde Diagnose zerstört erst einmal den Traum. Das trauen wir uns allein nicht zu!“

Nach vielen Telefonaten und der Herausforderung, 10 Familienmitglieder unter einen Hut bekommen, startet der Wünschewagen aus Worms am 24. März Richtung Westerwald. Hans-Dieter und Markus erwarten ihn bereits, zwei ziemlich beste Freunde auf einem gemeinsamen Roadtrip… 🫶

Der Kontakt ist sofort herzlich und besonders. Wunscherfüller Hans trägt den gleichen Vornamen wie der Fahrgast, das verbindet. Die quirlige Restfamilie ist bereits gestartet: Töchter, dazugehörende Partner und ein Hund.

Im Wünschewagen herrscht ausgelassene Stimmung, gefühlt hört man vier verscheiden Radiosender auf einmal. Das Lachen der gesamten Reisegruppe erhellt den wettertrüben Tag.

Von Anbeginn der Fahrt haben die Wunscherfüller:innen Manuela und Hans das Gefühl, mit „Freunden“ zu reisen, so ist auch der Empfang der restlichen Familie am Hotel in Norden sehr herzlich. Nach dem Check-in und der Vorstellungsrunde in der Familie wird ein Plan für den Abend geschmiedet. Erst das gemeinsame Abendessen, denn den Sonnenuntergang im Anschluss dürfen alle auf keinen Fall verpassen. HDs Tochter Anika beschreibt ihn als sehr besonders. In der Abenddämmerung geht es das erste Mal über den Deich. Die Nordsee ist aufgewühlt, der kalte Wind pfeift um die Ohren. Die Gruppe beschließt den Abend mit einer gemeinsamen Runde auf der Terrasse im Hotel, ausgelassen, lachend, nachdenklich.

Am nächsten Morgen heißt es, pünktlich zum Frühstück zu erscheinen, damit die Fähre nach Norderney erreicht wird. Am Tisch sitzen 12 Menschen vereint mit der Idee, zusammen mit Fahrgast HD einen schönen Tag am Meer zu verbringen. Nur leider hat dies dem Wettergott niemand mitgeteilt. Der Wünschewagen befährt die Fähre. „Wir nehmen Euch noch mit, egal welche Uhrzeit gebucht ist.“ Und schon ist das Auto auf der Fähre und der Rest der Familie noch gar nicht da. Unsere Wunscherfüller:innen bekommen Bilder von den Nachzüglern, die die Fähre nur noch von hinten fotografieren. HD, Markus, Hans und Manuela warten im Hafen von Norderney auf die Familie. Sie hoffen auf Besserung des Wetters und vertreiben sich die Zeit mit Lachen.

Am Strand ist es ungemütlich, regnerisch, kalt. „Das ist nicht so schlimm. Hauptsache ich bin hier!“ Dass mit der Sandburg bauen wird nix, freizügig über den Strand rennen – auch nicht zu empfehlen. Markus, Tammy und Manuela lösen dann stellvertretend für alle ein, was zunächst nur eine wage Idee war: Baden in der Nordsee. In dicken Jacken, Mütze und in Badehose rennen sie durch das kalte Wasser. Auch HDs jüngste Tochter Pia wagt sich bis zu den Waden in das „Eismeer“.

Am Nachmittag geht es zurück aufs Festland. Gemeinsames Essen, Lachen, Albereien, Diskussionen und auch gemeinsames Weinen verbindet die Familie und mittendrin unsere Wunscherfüller:innen Hans und Manuela.

Es ist immer wieder das „Sternenleuchten“ dieser Wunschfahrten, was sie gemeinsam mit den Fahrgästen und deren Liebsten erleben dürfen. Die Verbundenheit in den Emotionen. Die Nähe einer Gruppe Menschen, die sich fremd begegnen und als „ziemlich beste Freunde“ verabschieden…