Eine letzte Fahrt an den Bodensee

Noch einmal an den geliebten Bodensee fahren und dort in einem Hospiz seine letzten Lebenstage verbringen. Dies war der Wunsch unseres Fahrgastes Wolfgang. Melanie und Olaf vom Wünschewagen-Team Rheinland-Pfalz begleiteten diese Fahrt.

„An einem schönen sonnigen Morgen machten wir uns auf den Weg zu unserem Fahrgast. Das Team der Palliativstation empfing uns sehr herzlich. Unser Fahrgast Wolfgang wirkte sehr geschwächt, doch seine Vorfreude auf diesen schönen Tag war unübersehbar. Nach einer kleinen Rundführung in unserem Wünschewagen und einem lieben Abschied ging die Reise los.

Unser Fahrgast war sehr müde und wollte erst mal ein wenig schlafen. Doch als wir unsere erste Rast machten, wirkte er deutlich munterer und ging mit unserer Unterstützung sogar ein paar Schritte zu Fuß, um sich in die Sonne auf eine Bank zu setzen. Dort stärkte er sich, rauchte eine Zigarette und führte mit uns ein schönes, interessantes, aber auch vertrautes Gespräch. Man konnte ihm deutlich ansehen, wie sehr er das schöne Wetter und den Aufenthalt im Freien genoss.

Nun konnte es weitergehen, dem Ziel entgegen. Als wir am Bodensee ankamen, erwartete uns schon eine liebe Freundin unseres Fahrgastes. Müdigkeit und Erschöpfung nach der langen Fahrt wurden beiseitegeschoben, Wolfgang wollte gerne so nah wie möglich ans Wasser. Kein Problem! Die Sonne strahlte, der Ausblick war idyllisch und wunderschön und Wolfgang genoss den Ausblick wie er es früher auch immer getan hat. Er erfreute sich besonders an den Schwänen, den ersten Booten und dem Ausblick auf die Berge. Währenddessen hielt er die ganze Zeit die Hand seiner lieben Freundin und genoss ihre Nähe. Wolfgang erzählte uns viel von den Erlebnissen, die er schon am Bodensee hatte, aber auch von seinen Schelmentaten aus der Jugend. Beide wirkten sehr glücklich, aber auch oft gerührt. Wir verweilten noch etwas am Wasser und unser Fahrgast rauchte noch genüsslich seine zwei Zigaretten. Nach dieser schönen Zeit und einem letzten Blick in die Ferne, machten wir uns auf den Weg ins Hospiz, wo wir sehr herzlich empfangen wurden. Wir begleiteten Wolfgang auf sein Zimmer, wo er erschöpft, aber strahlend vor Glück in die Kissen sank. ,Vielen Dank für diesen schönen Tag! Ich bin so froh, dass ich das noch einmal erleben konnte. Jetzt kann ich meine letzte Zeit in Ruhe und Geborgenheit bei meinen Lieben verbringen.‘

Nach einer Stärkung, die uns das Hospiz an einem liebevoll gedeckten Tisch im Garten bereitgestellt hatte, machten wir uns wieder auf den Heimweg nach Rheinland-Pfalz. Es war eine schöne und berührende Fahrt, die uns Ehrenamtlichen mal wieder zeigte: Wir machen alles richtig.“

Selbstverständlich wurde auch diese Fahrt unter Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen durchgeführt. Sowohl unsere Wunscherfüller*innen als auch ihre Fahrgäste gingen mit einem negativen Corona-Test auf die Reise.