Bereits am 9. Oktober durften wir mit dem ASB-Wünschewagen aus Rheinland-Pfalz einen ganz besonderen Wunsch erfüllen: Reinhard, ein leidenschaftlicher Pferdeliebhaber und Angler, wünschte sich, noch einmal Pferde zu sehen und entlang des Rheins zu fahren. Die Reise stellte unser Team vor eine besondere Herausforderung, da Reinhard auf eine intensive medizinische Betreuung angewiesen war. Doch trotz dieser Hürde war klar: Unsere Wunscherfüller:innen Anja und Olaf wollten ihm einen unvergesslichen Tag ermöglichen.
Also machten sie sich mit Reinhard auf den Weg. Begleitet wurde unser Fahrgast von seinem besten Freund Matthias, dessen Frau Annegret, seinem Betreuer Ottmar mit Ehefrau Anja sowie der Intensivpflegerin Julia. Nach kurzer Abstimmung ging es voller Vorfreude los.
Der erste Stopp war der Pferdehof "Eulenmühle" in Ingelheim. Bei der Ankunft konnte Reinhard seine Freude kaum verbergen. Er liebte Pferde und die Tiere schienen seine Begeisterung zu spüren. Mit leuchtenden Augen streichelte er sie, während sie ihn neugierig beschnupperten und an seiner Jacke zogen. Diese innige Begegnung war für Reinhard ein bewegender Moment, den alle spürten.
Weiter ging es in Richtung Bingen, wo sich die Gruppe dem Rhein in voller Regenpracht stellte. Matthias gab einen spannenden Geschichtsunterricht über den Fluss und alte Anglertage, während sich alle bemühten, nicht völlig durchnässt zu werden. Auch wenn der Aufenthalt wetterbedingt kürzer als geplant war, beinhaltete er eine starke Symbolik: Der Rhein, einst ein Ort für Ruhe und Freude, wurde an diesem Tag zu einem Ort des Rückblicks.
Nächster Stopp war der Loreleyblick in Urbar, wo eine besondere Überraschung wartete: ein liebevoll vorbereitetes Picknick. Unter Zeltdächern genossen alle nicht nur die Aussicht auf die sagenumwobene Loreley, sondern auch ein festliches Mahl. Matthias sorgte für einen besonders emotionalen Moment, als er Heinrich Heines berühmtes Gedicht „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ vortrug. Ein Augenblick voller Poesie und Reflexion, der die besondere Atmosphäre dieses Ortes noch verstärkte...
Doch die Geschichte wäre nicht komplett ohne eine kleine Herausforderung. Der Aufstieg zur Loreley entpuppte sich als knifflig – ein neuer Besucherpavillon blockierte den Weg und mit dem Wünschewagen ging es nicht weiter. Aber zum Glück gibt es immer hilfsbereite Menschen: Hannes und Fabian, zwei fleißige Südtiroler Bauarbeiter, halfen spontan und schoben kräftig mit an, sodass auch Reinhard die Loreley in voller Pracht genießen konnte. Und ja, es regnete immer noch – aber das konnte heute niemanden stoppen!
Zurück in der Beatmungs-WG verabschiedeten unsere Ehrenamtlichen einen glücklichen und dankbaren Reinhard. Seine Augen leuchteten und es war deutlich zu spüren, wie sehr dieser Tag ihn berührt hatte. Auch das Wünschewagen-Team war tief bewegt. Es war ein Tag voller emotionaler Momente, in denen Reinhards größte Wünsche erfüllt werden konnten – trotz aller Herausforderungen.
Ein besonderer Dank geht an Frau Heine vom Pferdehof "Eulenmühle" für die herzliche Betreuung sowie an Hannes und Fabian, die mit ihrer spontanen Hilfe diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben!