„Am 8.Oktober wurde unser Vater gegen 7.30 Uhr von einem lieben Wünschewagen-Team (Karin und Tobias) abgeholt und es ging auf eine unvergessliche Erlebnisfahrt von Mainz nach Dresden. Wir beiden Söhne hatten das große Glück ihn bei dieser Reise auch begleiten zu dürfen.
In Dresden angekommen und nach dem Check-In im Hotel, ließ es sich unser Vater nicht nehmen, schon mal einen ersten Blick aus dem Zimmer auf die Elbe zu werfen, die er schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Danach ging es auch schon direkt los zur Besichtigung der Dresdener Altstadt.
Beim Besuch der Frauenkirche zündete unser Vater ein Lebenslicht als Erinnerung an seine verstorbene Schwester an. Nach kurzem Innehalten erzählte er uns, wie er 1945 als Siebenjähriger den Feuerschein während der Zerstörung Dresdens aus dem Dachfenster im Haus seines Heimatortes beobachtet hat. Und wie er Jahrzehnte später mit dem Sammeln von Zeitungsausschnitten den Wiederaufbau der Kirche über Jahre hinweg verfolgte. Eine Videokassette mit einer Dokumentation über die Kirche hat er noch heute. Den Kirchturm hatte er nach dem Wiederaufbau vor einigen Jahren noch selbst bestiegen. Trotz seiner Beeinträchtigungen war es ihm ein Herzensanliegen diesen Ort noch einmal zu besuchen.
Nach einem kurzen Abstecher in die Parkanlage des ‚Zwingers‘ machten wir uns auf den Weg in ein nettes Lokal, wo wir den ersten aufregenden Tag bei sehr schönem Herbstwetter mit einem leckeren Abendessen und tollen Gesprächen mit dem Wünschewagen-Team ausklingen ließen.
Am nächsten Tag, frisch gestärkt vom Frühstück, ging es auf eine Zeitreise: fast 70 Jahre zurück in die Kindheit unseres Vaters nach Sachsdorf in der Nähe von Wilsdruff. Hier hatte er die Möglichkeit, das Wohnhaus und den Hof zu sehen, auf dem er seine Kindheit verbracht hatte. Das nicht renovierte Haus, heute in fremden Besitz, hat noch immer die originale Eingangstür, erinnert sich unser Vater.
Weiter ging es zum eigentlich wichtigsten Ereignis, dem ‚Pflichtprogramm‘ wie unser Vater sagte. Über zwei Jahre musste er darauf warten, sich endlich von seiner verstorbenen Schwester in ihrer direkten Nähe, auf dem Heidefriedhof bei Dresden, verabschieden zu können. Sein ganzes Leben lang, trotz der schmerzlichen innerdeutschen Grenze, hielt er immer engsten Kontakt zu ihr und der Familie und wann immer möglich besuchte er sie auch. Im Jahr 2020 war das leider aus gesundheitlichen Gründen und pandemiebedingt nicht möglich. Wir trafen dann seinen Neffen/unseren Cousin mit seiner gesamten Familie, die uns fürsorglich und andächtig an das uns noch unbekannte Grab begleiteten. Vater konnte mit der Niederlegung eines kleinen Sträußchens nun endlich Abschied von seiner Schwester nehmen. Ein sehr bewegender und emotionaler Augenblick…
Ein gemeinsames Mittagsessen mit unserer Familie und dem tollen Wünschewagen-Team in Wilsdruff, wo seine Schwester gelebt hatte, machte den Tag perfekt.
Schweren Herzens hieß es dann Abschied nehmen und es ging auf den Heimweg, der nochmal an der Schule vorbei führte, die er einst besuchte.
Diese zwei Tage waren für unseren Vater und für uns als seine Söhne ein sehr bedeutungsvolles und wertvolles Ereignis, voller emotionaler Eindrücke und Momente. Es war eine großartige Erfahrung eine solche Fahrt mit dem Wünschewagen erleben zu dürfen und wir sind sehr dankbar, dass unserem Vater diese Fahrt ermöglicht wurde, in dem Bewusstsein, jeder Zeit mit der professionellen Hilfe und Unterstützung des Wünschewagen-Teams des ASB rechnen zu können.
Somit nochmal ein großes Dankeschön an Karin und Tobias, die uns zu jeder Zeit das Gefühl der Sicherheit gegeben haben und durch ihre liebevolle und herzliche Art diese Tage unvergesslich machten.“