Die Großeltern bei der Hochzeit dabei haben

Es war die Hochzeit unseres Wunscherfüllers Manuel, zu der „sein“ Wünschewagen-Team seine hochbetagten Großeltern begleiten durfte. Großvater Hans ist mit seinen 91 Jahren noch sehr rüstig und gut zu Fuß, doch für seine palliativ erkrankte Ehefrau wäre es ohne den Wünschewagen nicht möglich gewesen, bei dieser wichtigen Familienfeier dabei zu sein.

Wunscherfüllerin Anita berichtet von diesem besonderen Tag:

„Die Großmutter Annemarie wohnt auf der Pflegestation eines Seniorenheims. Ihr Ehemann Hans wohnt im betreuten Wohnen der gleichen Einrichtung. Pünktlich zur vereinbarten Abholzeit warten beide reisefertig und festlich gekleidet im Aufenthaltsraum. Hans wirkt angespannt, da es Annemarie beim Frühstück nicht so gut ging. Doch gemeinsam mit uns und seiner Frau wagt er sich trotzdem auf den Weg zur Hochzeitsfeier.

Die Fahrt zum Standesamt ist sitzend möglich und dauert nur 10 Minuten. Wir sind sehr zeitig vor Ort. Enkel, Sohn und Tochter begrüßen sie herzlich und sind Annemarie vertraut. Doch sowohl die fremden Personen, die neue Umgebung sowie Wind und Sonne strengen sie an. Sie versucht die Situation einzuordnen. Während wir Wunscherfüllerinnen mit Annemarie im Trauzimmer auf die Hochzeitsgesellschaft warten, geht ihr Ehemann zu den Gästen vorm Eingang. Wir haben das Gefühl, dass es ihm guttut, die Verantwortung für seine Frau etwas abgeben zu können.

Während der Trauung klagt Annemarie über Unwohlsein, möglicherweise eine Folge ihrer Anspannung. Doch durch körperliche Nähe und Zuspruch ist die Situation gut händelbar. Beim Umtrunk nach der Trauung genießen Annemarie und Hans dann die Aufmerksamkeit der Gäste.

Die Location für das Hochzeitsfest ist die Klostermühle in Münchweiler. Während das Brautpaar und die Gäste im Garten Fotos machen und Luftballons steigen lassen, möchte Annemarie lieber im Feiersaal warten. Die Tische sind sehr geschmackvoll eingedeckt und es läuft leise Musik. Hier wird Annemarie ganz ruhig. Sie betrachtet still die Dekoration, die Blumen, die Gastgeschenke und ist ganz vertieft. Wir haben den Eindruck, dass sie früher als Gastgeberin großen Wert auf einen schön gedeckten Tisch gelegt hat. Was die Schwiegertochter in einem Gespräch bestätigt.

Mehrmals kommt jemand von den Gästen und fragt, ob sie nicht in den Garten kommen möchte, und jedes Mal verneint sie dies klar und deutlich. Hier vermisst sie auch nicht ihren Ehemann, der weiterhin die Gesellschaft genießt. Die Auszeit scheint ihr gutzutun. Sie tankt neue Kraft und als die Feier drinnen weitergeht, ist sie wieder mit dabei.

Da sie gerne Kuchen und Kaffee mag, isst sie ein ganzes Stück. Dann gibt es noch alkoholfreies Bier auf ihren Wunsch. Das ist ihr zwar zu kalt, dennoch trinkt sie immer wieder davon. Der Höhepunkt der Hochzeit ist das gemeinsame Singen von Annemarie, Hans und ihrem Sohn sowie dem einen und anderen Gast. 

Etwa gegen 16.00 Uhr fahren wir Annemarie und Hans auf deren Wunsch wieder in die Einrichtung zurück. Ein beeindruckender Tag, auch für uns Wunscherfüllerinnen!“