Ein HSV-Fan-Traum geht in Erfüllung

„Jörg lebt im Hospiz und hat ein schwieriges Leben hinter sich – mit vielen Tiefpunkten und Rückschlägen. Dem glühenden HSV-Fan war es nie möglich gewesen, die Stadt Hamburg oder das Volksparkstadion zu besuchen. Mit Hilfe seines Freundes Christian sollte nun, im letzten Abschnitt seines Lebens, sein riesengroßer Wunsch in Erfüllung gehen: Einmal nach Hamburg, zum Spiel gegen Holstein Kiel ins Stadion, die Davidwache auf der Reeperbahn sehen und ein Fischbrötchen an den Landungsbrücken genießen.

Am 30. Oktober starteten wir, mein Kollege Stephan, Jörg, Christian (der trotz einer Fußverletzung extra aus Bayern anreiste) und ich, im Wünschewagen Richtung Norden. In Hamburg angekommen, genoss Jörg erst einmal den tollen Blick von der Elbphilarmonie aus. Danach ging es zum Einchecken und Ausruhen ins Hotel. Am späten Nachmittag standen dann eine Fahrt über die Reeperbahn und ein Essen mit Burger & Bier im ‚Astra‘ an.

Und dann ging es endlich zum Stadion! Dort wurden wir von der Fan-Beauftragten Fanny in Empfang genommen und zu unseren Plätzen begleitet. Schnell und zu Jörgs großer Freude ging der HSV in Führung. Kurz vor der Halbzeitpause besuchten uns ein weiterer Fan-Beauftragter und ein Fotograf, die Jörg einen Stadionsitz mit den Unterschriften der Mannschaft überreichten. Was für eine tolle Überraschung – die Freude war riesig! Trotz des kassierten Tores und Endergebnisses von 1:1 genoss Jörg den Stadionbesuch sehr und war beeindruckt von der tollen Kulisse.

Nachdem unser Fahrgast sich im Fan-Shop noch ein Trikot gekauft hatte, ging es noch einmal mit dem Wünschewagen über die volle Reeperbahn, um das bunte Lichtermeer zu bestaunen. Danach fielen wir alle nur noch müde ins Bett, irgendwie dankbar für die anstehende Zeitumstellung und die damit gewonnene Stunde.

Nach dem Frühstück und Auschecken ging es am nächsten Morgen erneut zur Reeperbahn, damit Jörg sein gewünschtes Foto an der Davidwache machen konnte. Von dort aus fuhr der Wünschewagen seine Gäste direkt zu den Landungsbrücken, wo bei strahlendem Sonnenschein ein Krabbenbrötchen mit bestem Blick auf die Schiffe verputzt wurde.

Da das Wetter so herrlich war und Jörg gerne mehr vom Hafen sehen wollte, machten wir noch eine Hafenrundfahrt mit einer Barkasse. Bei passendem Wasserstand ging es durch die Speicherstadt und durch den Hafen. Dank der sehr informativen und lustigen Ausführungen des Kapitäns war die Fahrt sehr kurzweilig und wir wurden bestens unterhalten.

Vor der Rückreise äußerte Jörg den Wunsch, noch einmal essen zu gehen. So suchten wir ein ‚parkplatzfreundliches‘ Lokal am Rande Hamburgs, in dem Jörg sich zum Abschluss seiner Wunschfahrt leckere Calamari schmecken ließ.

Am Abend trafen wir schließlich wieder in Oberhausen am Hospiz ein und lieferten einen glücklichen und gelösten Jörg ab…“