Schulgemeinde sorgt für Spendensegen von 11.111,11 Euro

Der Erlös aus Budenfest des WG kommt „Wünschewagen Nordhessen“ zugute.

Die Schulgemeinde des Wilhelmsgymnasiums (WG) in Kassel hilft mit, letzte Herzenswünsche zu erfüllen: Sie spendet den Rekorderlös von 11.111,11 Euro ihres vorweihnachtlichen Budenfests für den „Wünschewagen Nordhessen“, der beim ASB-Regionalverband Kassel-Nordhessen stationiert ist. Von dort aus bringen die ehrenamtlichen „Wunscherfüller“ seit 2019 Menschen, die bald sterben werden, noch einmal an einen Sehnsuchtsort.

Das Budenfest, organisiert von Schülern, Lehrern und Eltern, hat an dem Kasseler Gymnasium eine jahrzehntelange Tradition. Verbunden ist das fröhliche Zusammentreffen stets mit dem Dienst an der Gemeinschaft. Feilgeboten werden Glühwein, Adventsgebäck und andere Leckereien, zu erwerben gibt es Kunst und Selbstgebasteltes, zu erleben Aufführungen und Mitmachaktionen. Der Erlös wird Jahr für Jahr für soziale Projekte in der Region Kassel gespendet.

WG trifft ASB: Verbindungslehrerin Franziska Napiwotzki, Schulleiter Uwe Petersen, Verbindungslehrer Thorsten Thiele, Schulsprecherin Simona Neupane, Lennert Kreher vom Schülerrat mit Philipp Brake, erster Vorsitzender des ASB-Regionalverbands Kassel-Nordhessen und Projektkoordinatorin Larissa Groffmann.

Schüler schlagen vor und stimmen ab, wohin das Geld fließt

Das Spendenziel kröne das Fest und sporne an, sagt die Schulsprecherin des WG, Simona Neupane. Die Vorschläge, wohin das Geld fließen soll, stammen aus der Schülerschaft und der Schülerrat stimmt darüber ab. Das Votum für den „Wünschewagen Nordhessen“ fiel einstimmig aus. Den Vorschlag hat Lennert Kreher eingebracht, der nicht nur Schülerrats-Mitglied ist, sondern sich auch beim ASB und der Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) engagiert.

Für den 18-Jährigen ist das Konzept, Menschen an ihrem Lebensende noch einen letzten Wunsch zu erfüllen, ein Besonderes. Und so war es für ihn eine Herzenssache, das Projekt als Schulgemeinde zu unterstützen: „Damit der „Wünschewagen Nordhessen“ seiner Aufgabe langfristig nachgehen kann und wir unsere Dankbarkeit zeigen, dass es ihn gibt.“ Simona Neupane findet das Projekt eine „tolle Sache“, weil es Menschen jeden Alters in der letzten Lebensphase einen Herzenswunsch erfülle.

Eine herausragende Spende für Wünschewagen-Team

Der erste Vorsitzende des ASB-Regionalverbands, Philipp Brake, und die Projektkoordinatorin, Larissa Groffmann, bedankten sich beim Besuch am Wilhelmsgymnasium herzlich: „Wir freuen uns sehr über diese Spende, vor allem weil der  Vorschlag, den Wünschewagen zu bedenken aus den Reihen der Schülerschaft kam. Mit einer Spende in der Größenordnung von 11.111 Euro war nicht zu rechnen und ist wirklich herausragend. Sie wird uns helfen, weitere Herzenswünsche zu erfüllen.“

Schulleiter Uwe Petersen findet es wichtig, dass sich seine Schule an ihrem Standort sozial engagiert und Menschen unterstützt, denen es weniger gut geht: „Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen und fördern.“ Am Projekt „Der Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“ beeindruckt ihn die Möglichkeit, todkranken Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen: „Oftmals sind alte Menschen sehr einsam und haben keine Chance mehr an ehemalige ,Sehnsuchtsorte‘ zurückzukehren. Der Wünschewagen ermöglicht das.“

Bewusstsein für Endlichkeit des Lebens gehört in Schulalltag

Dass das Leben endlich ist, dieses Bewusstsein gehört für Uwe Petersen auch in den Schulalltag. Schon junge Menschen müssten sich mit dem Tod auseinandersetzen – etwa, wenn ein Angehöriger sterbe  oder Mitschüler, oftmals an Krebs, lebensbedrohlich erkranken und sogar sterben: „In solchen Momenten werden wir mit unserer eigenen Sterblichkeit konfrontiert und müssen uns damit beschäftigen. Auch in der Schule muss dieses Thema seinen Platz haben.“