Kaum im Stadion angekommen, gibt es schon den ersten großen Gänsehautmoment dieser besonderen Wunschfahrt: Als Felix auf der Wünschewagen-Rolltrage in den SIGNAL IDUNA PARK fährt, fangen 80.000 Zuschauer*innen an zu klatschen, stimmen lauthals den Fangesang „You’ll never walk alone an“. Es ist ein Freudenfest!
Natürlich gilt der Trubel nicht dem Elfjährigen, sondern den Kickern von Borussia Dortmund, die zeitglich mit ihm einlaufen. Das sei sein Lieblingsmoment gewesen, wird er später seiner Mama erzählen. Freudestrahlend. Überglücklich. Denn es habe sich so angefühlt, als hätten die Fans ihn begrüßt, ihn in ihren Reihen willkommen geheißen, findet er.
Seit seinem 6. Lebensjahr ist der junge und so schwer erkrankte Cloppenburger eingefleischter Borussen-Fan. Sein Kinderzimmer ist ein schwarz-gelber Fußballtraum. Dortmund ist überall. Und so muss natürlich auch unsere blaue Wünschewagen-Decke zurückbleiben, als die beiden niedersächsischen Ehrenamtlichen Katharina und Marvin ihren kleinen Gast am Vormittag zu Hause abholen. Felix bettet sich lieber im BvB-Bezug. Dafür bekommen unsere Wunscherfüller*innen den Vereins-Schriftzug ins Gesicht geschminkt. Auf die Schläfe. So will es Felix. Er selbst trägt ihn auch.
Allerbeste Plätze haben die BvB-Fanbeauftragten für Felix, seine Familie und unsere Crew organisiert: Damit der Elfjährige, der rund um die Uhr beatmet werden muss, vom Kopf abwärts gelähmt ist und dessen Sehkraft nur noch 30 Prozent beträgt, auch wirklich mitfiebern kann, darf er direkt vom Spielfeldrand aus, links neben der Südtribüne, jubeln. Besser geht es nicht. Hier entdeckt ihn auch Sky-Moderator Michael Leopold und organisiert kurzerhand ein Trikot von Mittelfeldrakete Julian Brandt. Felix im Glück! Spätestens jetzt kann er unseren Wunscherfüller*innen nicht mehr vormachen, gaaaaaaanz cool zu sein. Sein Pulsoxy tanzt Tango….
Dass Dortmund am Ende gegen den VfL Bochum 1848 mit 3:4 unterliegt – Nebensache! „Es ging ja nicht um die Meisterschaft. Hauptsache, wir waren dabei!“, sagt Mama Katharina. Sie hat den ganz großen Herzenswunsch ihres Kindes an uns herangetragen. Sie weiß, wie traurig ihr Kind ist, dass seine Klassenkameraden alle längst ihre Mannschaften im Stadion anfeuern durften und dass ohne Hilfe des Wünschewagens dieses sportliche Highlight für ihren Sohn unerreichbar gewesen wäre.
Auf dem Rückweg gönnt sie sich zusammen mit Papa Markus einen Sekt – und den haben sie sich die beiden auch wahrlich verdient. Man merkt, welch große Anspannung von ihnen abfällt. Felix ist da übrigens schon längst tief und fest eingeschlafen. Und träumt ganz bestimmt von seinem BvB!