50. Fahrt für den Wünschewagen Sachsen
Ein rundes Jubiläum feierte Ende Juli der sächsische Wünschewagen: Die 50. Fahrt führte die Wunscherfüller nach Chemnitz, um den Herzenswunsch von Frau D. wahr werden zu lassen – noch einmal die Kelly Family sehen. Die 69jährige leidet an Darmkrebs und wird von einem Palliativteam der ASB-Sozialstation Neustadt betreut und versorgt.
Als sie den Wunsch ihrer Patientin hörte, holte Pflegerin Waltraud Steglich den Wünschewagen ins Boot und am 1. Juni stand es schließlich fest: Frau D. würde zum Konzert der Kelly Family nach Chemnitz fahren. „Nie werde ich die die erstaunten Augen und die Freude vergessen, als ich ihr sagte: ‚Wir fahren gemeinsam zu einem Konzert der Kelly Family!‘ Die Bedenken, ob sie es auch schafft, konnten wir schnell ausräumen.“
Die nächsten Wochen freute sich Frau D. auf das anstehende Konzert, bis es am 29. Juli endlich soweit war: „Gegen 15 Uhr holten unser Fahrer Julian und ich Frau D. ab. Sie hatte sich hübsch gemacht und strahlte pure Freude aus“, erzählt Waltraud Steglich. „Als erstes wurde der Wünschewagen ausgiebig inspiziert. Bei der Auswahl der Fahrstrecke entschieden wir uns für die Route durch das wildromantische Kirnitzschtal in der Sächsischen Schweiz. Was für ein Erlebnis – seit mehr als zwei Jahren hatte sie ihre geliebte Heimat nicht mehr gesehen. Vergessen waren Krankheit und Schmerzen.“
In der Arena am Hartmannplatz angekommen, konnte Frau D. auf das reservierte Podest für Rollstuhlfahrer mit bestem Blick auf die Bühne. „Das Konzert der Kelly Family begann und wir waren tatsächlich dabei! Es liefen Tränen, es wurde geklatscht, geschunkelt und gesummt. Frau D. war überglücklich, es war einfach großartig anzusehen“, freute sich Waltraud Steglich. Nach dem Konzert trat das Team die Rückfahrt an, begleitet von den Tönen der Kelly Family – die neu gekaufte CD lief leise im Hintergrund. Frau D. war aber noch lange nicht müde, sie freute sich über jedes bekannte Lied: „Das wurde auch gesungen, habt ihr das gehört?“ Unvergessliche Momente – für Frau D. und die ehrenamtlichen Wunscherfüller.