Hilfe für todkranke Niedersachsen

„Corona-Krisen-Wünsche-Wahrmacher“ gesucht!

Tatenlos „herumsitzen“ – das ist so gar nichts für das Team vom niedersächsischen „Der Wünschewagen“. Doch da Pandemie-bedingt bis auf Weiteres keine Wunschfahrten organisiert werden können, wollen die Wunscherfüller sprichwörtlich neue „Wunschwege“ beschreiten, um Sterbenskranke wenigstens ein wenig zum Lächeln zu bringen. Dazu sucht das Team ab sofort „Corona-Krisen-Wünsche-Wahrmacher“ – freiwillige Mitstreiter aus ganz Deutschland – die bei kleinen Wunscherfüllungen „aus der Ferne“ helfen wollen.

„Die Idee ist entstanden, als wir bei einem Facebook-Post über die leider nicht zu realisierende Wunschreise eines kleinen Jungen nach Schleswig-Holstein unsere Follower gefragt haben, ob ihm nicht jemand ein paar Muscheln schicken könnte. Umgehend haben sich daraufhin viele Menschen gemeldet, spontan ihre Hilfe angeboten – darunter Büsum Botschafterin Lena Engels, die sofort ein entsprechendes ,Strand-Päckchen‘ auf die Reise gebracht hat“, berichtet Julia-Marie Meisenburg vom Team Wünschewagen. „Da haben wir uns überlegt, dass wir auf diese Weise vielleicht auch andere Sterbenskranke wenigstens etwas glücklich machen könnten.“

Was das Wünschewagen-Team zur Realisierung von „Wunscherfüllungen aus der Ferne“ braucht, sind einerseits Todkranke, die ihre Wünsche äußern, andererseits Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet, die diese umsetzen wollen. Und so soll das „Wünsche wahrmachen“ funktionieren: Per Mail an wuenschewagen@asb-hannover.de können verhinderte Wünschewagen-Fahrgäste, deren Angehörige, Freunde oder Pflegekräfte ihre „Alternativ-Wünsche“ vorbringen. Ein Beispiel: „Wie gerne würde ich noch einmal das Meer rauschen hören ...“ Das ASB-Team wendet sich dann via Facebook an seine Follower, stellt das Vorhaben vor und bittet um Mithilfe bei der Wunscherfüllung. Meisenburg: „Im Falle der Meeresrauschen-Sehnsucht ist es beispielsweise denkbar, dass Küstenbewohner unter unseren Facebook-Freunden an den Strand gehen, ein Mini-Filmchen mit dem Handy drehen und uns zur Weiterleitung an den Fahrgast schicken.“ Sie nennt weitere Ideen: „Für Todkranke, die noch einmal Musik hören wollen, könnten wir mit Hilfe unseres großen sozialen Netzwerkes und natürlich anderer ASB-Gliederungen ein kleines Konzert vor Ort organisieren. Gartenfreunde dürfen sich über einen Blumengruß freuen. Für Palliativpatienten, die ihre Lieben nicht sehen dürfen, drehen wir mit Hilfe der ,Wünsche-Wahrmacher‘ ein Interview mit den Angehörigen, .... Aber natürlich freuen wir uns auch über Anregungen und Tipps, wie sich Wünsche in der momentanen Situation in die Tat umsetzen lassen könnten.“

Kosten sollen den „Wünsche-Wahrmachern“ nicht entstehen. Nach vorheriger Absprache kann der ASB den Helfern anfallende Kosten auf Wunsch ersetzen. Meisenburg: „Daher freuen wir uns natürlich auch, wenn wir weiterhin Spenden bekommen, um  zusätzlich zu unseren laufenden Kosten ,Fern-Wünsche‘ zu realisieren und zu finanzieren.“