Ein berührender Bericht aus Angehörigen-Sicht.

Danke an unser Wünschewagen-Team aus München! Kürzlich erreichte uns dieser Bericht einer Wünschewagen-Fahrt, den wir Euch gerne in voller Länge zeigen möchten:

**Dem Himmel so nah – eine kurze Dokumentation eines perfekten Tages**

"So viele Sterne und dem Himmel so nah; ein Himmel auf Erden mit irdischen Engeln – dies fasst in kurzen Worten zusammen, was unsere Familie und besonders meine pflegebedürftige, hochbetagte Mutter an ihrem 94. Geburtstag, dem 8. Juli 2024, erleben durfte.

Auch heute noch, ein paar Tage danach, schwelgt meine Mutter in Glückseligkeit, einem Gesunden der Seele gleichzusetzen von all‘ ihrer Bürde und Last der letzten Jahre. Sie liegt mit einem stetigen Lächeln in ihrem Pflegebett, erzählt immer wieder von ihrer unglaublichen Freude – die ich mit ihr teile – und betont, dass sie so etwas in all den vielen Jahren ihres Seins auf dieser Erde noch nie erlebt habe und niemals vergessen werde – bis zu ihrem letzten Atemzug. Und endlich, endlich kann sie des Nachts wieder schlafen wie ein Baby, befreit vom Gedankenkarussell, von Angst. Die Sonne scheint wieder in ihrem Herzen und so wichen all die Schrecknisse der Nacht dem hellen Licht.

Eine glückliche Hand führte mich vor Monaten dank des Internets zum Wünschewagen und somit zu Euch. Meinem Gesuch mit der Schilderung der Lebenssituation meiner Mutter und ihrer Trauer, Verzweiflung ob ihres Eingesperrtseins im Pflegebett der Altbaumansardenwohnung ohne Balkon im dritten Stock, der einem Fahrstuhl entbehrt, ihrem sehnlichsten Wunsch, wieder in der Natur sein zu können, mit der Familie ihren Geburtstag in einem Restaurant zu feiern, das Grab ihres geliebten Mannes noch einmal besuchen zu können, habt Ihr Gehör geschenkt und uns in Rudi und Andi zwei so wunderbare Menschen geschickt – wahrlich zwei Engel auf Erden!

Mit einem wunderschönen Blumenstrauß ankommend, den sie freudestrahlend meiner Mutter überreichten, betraten sie zugleich den direkten Pfad zu unseren Herzen. Ohne jeglichen Zeitdruck, so entspannt, liebevoll und doch professionell, trugen sie zu gegebener Zeit mit starker Hand meine Mutter die vielen Treppenstufen hinab zum Wünschewagen; meine Mutter konnte sich fühlen wie eine Prinzessin auf einer Sänfte.

Und da waren sie, die vielen Sterne im Wünschewagen, auf der Decke der Liege, dem Kissen, dem Interieur, dezent und heimelig anmutende blaue Lichtlein am Fahrzeughimmel. Jeder Stern stehend für einen Wunsch und dessen Erfüllung.

Durch die getönten Scheiben hindurch konnte meine Mutter die Fahrt genießen – das bunte Treiben auf Münchens Straßen, danach immer mehr Grün, die reizvolle bayerische Landschaft auf der Fahrt nach Aschbach/Feldkirchen- Westerham zum „Aschbacher Hof“, mit dem so viele schöne Erinnerungen aus vergangenen Familienfeiern verknüpft sind.

Da wir sehr zeitig ankamen, fuhren Rudi und Andi meine Mutter auf eine Aussichtsplattform des Restaurants; immer wieder brach sich die Sonne mit einem Lichtstrahl durch die sich auflockernde Wolkendecke und tauchte die herrliche hügelige Landschaft mit dem satten Grün in warmes, helles Licht. Wie herrlich es doch für meine Mutter Augen war, nach zehn Monaten im Pflegebett mit der kärglichen Aussicht durch ein kleines Mansardenfenster auf das gegenüberliegende ziegelrote Dach, die Natur in ihrer wundervollen Fülle wieder bewundern zu können; eine kleine Träne der Ergriffenheit fand ihren Weg über ihre Wange.

Die Freude war groß, als der Rest der Familie zum ausgemachten Zeitpunkt eintrudelte; Umarmungen, eine herzliche Begrüßung, meine Mutter liebt meine beiden Geschwister ebenso wie mich, ein inniges Verhältnis auch zu deren Partnern und den Enkelkindern.

Das Essen der gehobenen Küche im Aschbacher Hof mundete sehr – einen profanen Schweinebraten mit Knödeln sucht man dort vergebens. Des Sitzens der Schwäche wegen nicht lange mächtig, betteten Rudi und Andi meine Mutter nach dem Essen fürsorglich auf die Liege des Wünschewagens um, der in der eigens umsichtig vom Restaurant für uns reservierten hellen, freundlichen Stube mit einem wunderbaren Ausblick auf die Natur durch die vielen großen Fenster, etwas abseits vom Trubel der anderen Gäste, gut aufstellen ließ. So konnte meine Mutter als Hauptperson dieses besonderen Tages inmitten des Geschehens mit den anregenden Gesprächen bleiben; unsere zwei Engel bereicherten die Runde ungemein.

Immer danach suchend, welche Freude uns Rudi & Andi noch bereiten könnten, schlugen sie vor, nach dem Essen den nahe gelegenen „Bergtierpark Blindham“ zu besuchen – welch eine wunderbare Idee! Der 2004 eröffnete Tierpark liegt auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofes und beherbergt rund 25 verschiedene Haus- und Wildtierarten. Mit dem Rollstuhl ging es dann auf Kieswegen bergauf, bergab, auch durch einen Wald – Natur pur, frische Luft, die Sinne belebend, die Sonne besiegte die Wolkendecke und zauberte einen weiß-blauen bayerischen Himmel mit angenehmen Temperaturen.

Für jeden tierlieben Menschen ist es das Größte, Nähe suchende Mitgeschöpfe streicheln und füttern zu können. So waren wir glücklich, allem voran meine Mutter, wunderbare Begegnungen mit Ziegen, Rindern, Hirschen, Rehen, Pferden, Alpakas … und auch zwei stolzen, farbenprächtigen Pfauenhähnen, die eindrucksvoll vor den Augen meiner Mutter ihr Rad schlugen, ins Buch der Erinnerungen verzeichnen zu können.

Als wir uns mit dem Wünschewagen wieder auf die Fahrt nach München machten, verabschiedete uns ein Pfau mit seinem lauten Ruf.

Ihr großes organisatorisches Talent stellten Rudi & Andi wiederum unter Beweis, als wir den letzten Laden anfuhren, der zu später Stunde noch die Möglichkeit bot, Blumen zu kaufen. Sie machten es uns als weitere freudige Überraschung möglich, eine wunderschöne Blumenschale mit heiteren Margeriten, blauen Lobelien und anderen duftigen Blumen für das Grab meines Papas zu besorgen auf dem Weg zum Ostfriedhof, der letzten Etappe unserer Reise. Meine Mutter wünschte sich so sehr, das Grab ihres geliebten Mannes, mit dem sie über siebzig Jahre verheiratet war, noch einmal besuchen zu können. So schön sah die letzte Ruhestätte danach aus mithilfe unserer Wünschewagen-Engel; eine große Freude für meine Mutter, die Zwiesprache mit meinem Vater hielt.

Inzwischen tauchten die abendlichen Sonnenstrahlen vom nun tiefblauen Himmel alles in warmes, goldenes Licht, als wir wieder zu Hause ankamen. Es hieß, zurückzukehren ins Pflegebett, diesem besitzergreifenden Ort. Doch er hatte sich gewandelt – erfüllt von wunderbaren Erlebnissen, aus denen schöne, nachhaltige Erinnerungen werden, bestückt mit gelungenen Fotos des Tages, die Andi extra noch im Wünschewagen ausdruckte, und der so tröstenden Erkenntnis, dass es irdische Engel gibt, so besondere Menschen, verlor er seine Hoffnungslosigkeit.

Ich danke Euch – auch im Namen meiner Mutter – für alles, für diesen perfekten Tag, aus tiefstem Herzen!"