Eine Tour mit dem Motorrad; bei Sonnenschein den Fahrtwind im Gesicht spüren. Das war es, was Liselotte früher so gerne mit ihrem Mann gemacht hat. Doch seid ihr Mann vor zwei Jahren starb und Liselotte schwer erkrankte, waren solche Touren nur noch in ihrer Erinnerung möglich. Aber der Traum, dies noch einmal zu genießen, blieb in ihr am Leben.
So wandte sich die Betreuerin aus der Pflegeeinrichtung, in der Liselotte jetzt lebt, an unseren Wünschewagen MV.
Mit den „Celtic-Biker“ aus Wismar fand das Team des Wünschewagen sehr schnell einen Motorradklub, der es in diesem Vorhaben gerne unterstützen wollte. Sie organisierten ein Trike, damit Liselotte bequem und sicher sitzen konnte und trommelten ein paar Freunde zusammen.
Am 11. Oktober war es dann so weit. Vor dem Haus war das Grummeln der Motoren zu hören. Lieselotte war so aufgeregt und ihr Herz schlug ihr bei dem Anblick bis zum Hals. Denn da standen neben den Bikern auch noch ihre Enkel mit zwei Simsons, die Lieselotte auf ihrer Tour begleiten wollten. Zum Erstaunen aller zeigte Lieselotte erstmal, wie man so eine alte Maschine anschmeißt. Denn eine der Simsons gehörte damals ihrem Mann. Ab jetzt hieß sie bei allen nur noch liebevoll „Oma Lieschen“.
Ihre Augen leuchteten, als sie auf dem Trike Platz nahm und die Motoren der Maschinen den wohlbekannten Klang zum Besten gaben. Mit den zwei Simons vorneweg, den Motorrädern hinterher und Oma Lieschen auf dem Trike ging es dann bei schönstem Sonnenschein durch die Stadt.
Oma Lieschen strahlte so sehr, wie sie es schon lange nicht mehr tat. Und so ließ sie es sich auch nicht nehmen, jedem einzelnen für diesen Tag zu danken. Völlig KO aber überglücklich hat sie der Truppe noch lange hinterher gewunken. Diesen Moment wird wohl niemand so schnell vergessen.
Unser Dank geht an Stefan und Anica Ritzkowski sowie an alle Celtic-Biker und Freunde, die dafür sorgten, dass der Traum von Oma Lieschen jetzt Wirklichkeit geworden ist.