Noch einmal nach Afrika

Dieser Wunsch von Martin aus Schorndorf erhielt die Organisation Sternentraum 2000 e.V. Nur wie? Die Erkrankung zu schwer für einen so weiten Flug und dann noch ohne pflegerische/medizinische Betreuung. Warum also nicht eine Fahrt mit dem Wünschewagen ins Safariland Stukenbrock? Die Familie war Feuer und Flamme und freute sich sehr auf den Kurztrip. In enger Zusammenarbeit planten wir gemeinsam die Wunscherfüllung von Martin.

Am Morgen des 4. August ging es für unsere Wunscherfüller*innen zu Martin nach Hause. Dort holten sie ihn und seine Schwester Christiane ab, die zusammen im Wünschewagen fuhren. Die Eltern folgten im eigenen Fahrzeug. Alle waren voller Vorfreude, stand die Wunschfahrt doch auf der Kippe, da es Martin einige Tage zuvor nicht so gut ging. Die Fahrt verlief jedoch ohne größere Verzögerungen und Martin entspannte auf der Trage im Wünschewagen. Doch an Schlaf war nicht zu denken, so groß war die Aufregung…

Im Safariland Stukenbrock angekommen, fuhr der Wünschewagen seine Fahrgäste zunächst durch die Raubtiersafari mit Löwen und Tigern und durch die Savannenlandschaft. Giraffen, Zebras, Gnus und Elefanten waren nur ein paar der Tiere, die aus dem großen Panoramafenster zu sehen waren. Anschließend ging es auf direktem Weg zur Unterkunft mit Aussicht auf den Orientexpress mit den zahlreichen Affen. Damit Martin von der Trage ins Bett gelagert werden konnte, musste seine Lodge ein wenig umgeräumt werden, wobei alle tatkräftig mit anpackten.

Danach erkundeten alle zusammen den angrenzenden Park mit zahlreichen Fahrgeschäften und weiteren Tieren. Martin und seine Familie genossen die gemeinsame Zeit, sind sie doch schon lang nicht gemeinsam unterwegs gewesen. Da Martin durch seine Erkrankung auf den Pflegerollstuhl angewiesen ist, sind solche Ausflüge für die Familie nicht mehr möglich. Beim anschließenden Abendessen im Restaurant des Parks stärkten sich alle auf der Terrasse des Restaurants mit Blick auf die Pelikane und Flamingos. Martin war glücklich, hatte Appetit wie schon lang nicht mehr. Den Abend ließ man auf der eigens angrenzenden Terrasse an der Lodge bei lustigen Gesprächen und Vorfreude auf den nächsten Tag ausklingen.

Der nächste Tag startete mit einem gemütlichen und leckeren Frühstück. Anschließend machte die kleine Reisegruppe einen kleinen Spaziergang durch den Park. Martins Schwester und die Wunscherfüller*innen drehten ein paar Runden in der Achterbahn und im Kettenkarussell. Auch Martins Mutter ließ sich den Spaß nicht nehmen.

Pünktlich um 11.30 Uhr holte Ranger Kalle alle an der Lodge ab und es ging zu einer Privatführung durch die Raubtiergehege. Kalle arbeitet schon viele Jahre im Safariland Stukenbrock und hatte daher eine Menge über die Tiere erzählen. Zuerst besuchte man die Geparden. Die scheuen Tiere ließen sich mit ein paar frischen Fleischstücken anlocken und aus nächster Nähe bestaunen. Weiter ging es zu den Löwen, wo Kalle erläuterte, wie die majestätischen Tiere in der Gemeinschaft leben. Martin war sichtlich begeistert, die Raubkatzen so nah zu erleben. Mit nur einem Meter Abstand, nur getrennt durch ein Gitter, konnte er den Atem der Tiere fast spüren, wenn Kalle ihnen ein wenig zu nahekam und sie ihn mit ihrem typischen Brüllen auf Abstand zu halten versuchten. Anschließend warteten die weißen Tiger auf der Anlage gegenüber. Kalle erzählte, dass das Safariland als einer der ersten Parks weiße Tiger im Zuchtprogramm hatte. Überglücklich und zutiefst beeindruckt endete die Privatführung wieder an der Lodge. Martin und seine Familie bedankten sich herzlich bei Kalle. „Es war so schön“, sagte Martin aus tiefsten Herzen.

Erschöpft von den vielen Eindrücken, machte Martin während eines kleinen Regenschauers einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Am Abend ging es erneut mit einem kleinen Spaziergang durch den Park, vorbei an den Erdmännchen und den Kattas, zum Abendessen. Martin hatte wieder sichtlich guten Appetit und ließ sich das Essen schmecken. Bei einem kleinen Plausch mit der Geschäftsführerin Elisabeth Wurms und einem gemeinsamen Glas Sekt ließen alle den tollen Tag Revue passieren. Die ganze Familie war überglücklich, dass sie diesen Tag gemeinsam erleben durfte.

Am darauffolgenden Tag – nachts hatte man die Löwen bis zur Lodge brüllen hören – trat man nach dem Frühstück die Heimreise an. Martin strahlte immer noch und so verging die Fahrt im Wünschewagen wieder schneller als gedacht. Unsere Ehrenamtlichen brachten Martin sicher nach Hause, wo unser Fahrgast sich herzlich und überglücklich bedankte. So schnell wird er diese Tage nicht vergessen und sich lange daran erinnern…

Nicht zuletzt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die tolle Kooperation an Sternentraum 2000 e.V.! 💙