Mit den Liebsten noch einen unbeschwerten Tag im Freibad erleben
Canan ist 45 Jahre alt und leidet an einem metastasierenden Eierstockkrebs. Seit rund einem Jahr lebt sie bei der Familie ihres Bruders Sedat in Sindelfingen, wo sie liebevoll gepflegt wird. Ende Juli erhielt Canan von den Ärzten die Botschaft, dass es keine Aussicht auf Heilung gibt.
Für die Familie war klar, dass sie mit ihr gemeinsam diesen schweren Weg gehen werden und diesen so schön wie möglich gestalten wollen.
Dazu gehört auch, ihr viele schöne Momente zu schenken. Einer davon und ein großer Wunsch der jungen Frau: noch einmal mit ihren Nichten und Neffen ins Freibad gehen und einen möglichst sorgenfreien Tag erleben.
Unsere Wunscherfüllerinnen aus Ludwigsburg machten sich also schon bald auf den Weg nach Sindelfingen, wo sie von Canans Familie und ihrem Fahrgast sehr herzlich in Empfang genommen wurden. Am Freibad in Leonberg warteten dann weitere Freunde und Angehörige auf die Familie.
Nach offiziellem Badeschluss um 20 Uhr und nachdem alle anderen Gäste das Bad verlassen hatten, wurden die Tore extra noch einmal nur für unseren Fahrgast und ihre Lieben geöffnet, sodass sie unter sich sein und das wunderschöne Abendrot gemeinsam genießen konnten.
Leider wurde Canan immer wieder von Übelkeit geplagt und musste erbrechen. Doch sie strahlte und lächelte immer gleich wieder – zu sehr genoss sie die schönen Momente mit Familie und Freunden. Dann wollte sie sogar unbedingt ins Wasser! Ihr Bruder Cüneyt nahm sie vorsichtig auf den Arm und trug sie ins Warmwasserbecken. Die ganze Zeit blieb er an ihrer Seite. Canan genoss es sehr, ihren Körper zu spüren, mit Hilfe eines Schwimmringes endlich wieder aufrecht zu stehen. Denn zuhause schafft sie es kaum noch, an der Bettkante zu sitzen.
Schon bald war Canan die Erschöpfung anzusehen. Doch einen Wunsch konnten unsere Ludwigsburger Ehrenamtlichen ihr noch erfüllen: eine warme Dusche. Eingehüllt in Bademantel und Kuscheldecke wurde schließlich noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung gemacht. Sehr erschöpft, aber überglücklich ging es nach dem Sonnenuntergang auf die Heimreise.
