Die Nordsee in den Händen halten

Was passiert, wenn man als schwerstkranker Mensch noch Wünsche und Träume hat, die aber aufgrund der Pandemie, dem Lockdown und der sehr begrenzten Lebenszeit nicht erfüllt werden können? Dann arbeiten die Wünschewagen-Standorte Hand in Hand, um die Sehnsucht ein wenig zu stillen.

So auch Ende November als die Wunschanfrage „Einmal noch an die Nordsee“ von einer an Krebs erkrankten Frau aus dem Zollernalbkreis beim Ludwigsburger Standort einging. Nach ein paar Telefonaten mit den niedersächsischen Kollegen war klar, dass ein ostfriesischer Wunscherfüller sich ein paar Tage später auf den Weg nach Borkum machen würde, um ein ganz besonderes und wichtiges Paket zu befüllen und dann auf Reisen Richtung Baden-Württemberg zu schicken.

An einem stürmischen und kalten Tag machte sich unser Wunscherfüller mit der Fähre auf den Weg nach Borkum. Ihn begleitete seine 14 Jahre alte Tochter, für die es ihre erste Wunscherfüllung war. „Wir haben die Insel noch nie so ruhig und leer erlebt,“ berichteten die beiden nach der Wunschfahrt ohne Fahrgast.

Aufgrund einer vorangegangenen Sturmflut war es gar nicht so einfach, Muscheln zu finden. Vater und Tochter gaben sich sehr viel Mühe und besorgten auch noch einen kleinen Leuchtturm. Nordseewasser wurde in Flaschen abgefüllt und natürlich durfte auch der echte Sand von Borkum nicht fehlen. Froh wieder auf der Fähre zu sein und endlich etwas Warmes trinken zu können, machten sich unsere Wunscherfüller wieder auf den Weg aufs Festland.

Ein paar Tage später konnten die Ludwigsburger schon „die kleine Nordsee“ an den Schwiegersohn mit besten Grüßen und Wünschen überreichen.