Ein Besuch am Grab der Ehefrau

Das Ziel der 86. Fahrt unseres Wünschewagens aus der Region Franken/Oberpfalz lag in der Nähe von Rothenburg o. d. Tauber. Die drei Wunscherfüller*innen Anna, Uschi und Rainer lassen euch gerne an ihren Eindrücken und Erlebnissen teilhaben.

„Wir holten unseren Fahrgast und seine Tochter in der Nähe von Erlangen ab, wo wir bereits freudig erwartet wurden. Auf der Fahrt mieden wir auf Wunsch des Fahrgastes die Autobahn, sodass er in aller Ruhe die Umgebung betrachten konnte. Sein großer Wunsch war es, noch einmal seine Ehefrau auf dem Friedhof zu besuchen…

Am Friedhof angekommen, verweilte er andächtig und voller Erinnerungen am Grab seiner Ehefrau, das im Schatten eines wunderbaren Ahorns liegt. Auch den Gräbern seiner Geschwister und einiger Bekannter widmete er Zeit.

Dann ging es auch schon weiter ins Dorf. Nach kurzer Zeit erreichten wir das ehemalige Zuhause unseres Fahrgastes. Sein Haus hatte er in Handarbeit mit der Familie, Freunden und Bekannten nach dem 2. Weltkrieg selbst gebaut. Im Garten des Hauses erwartete uns alle bereits eine Stärkung, die der Schwiegersohn liebevoll zubereitet hatte. Unser Fahrgast aß mit großem Appetit den selbstgebackenen Erdbeerkuchen mit Sahne und trank sein wohlverdientes Bier. Ein wenig später kam seine Schwester dazu, die zu sehen er sich sehnlichst gewünscht hatte.

Als in der Nachbarschaft begonnen wurde, Rasen zu mähen, schickte unser Fahrgast seinen Schwiegersohn los, um herauszufinden, welcher Nachbar für den Lärm verantwortlich sei. Dabei traf er zwei langjährige Freunde seines Schwiegervaters, die beschlossen, ihrem Freund spontan einen Besuch abzustatten. Mit von der Partie war natürlich auch Familienhund Louie, der unseren Fahrgast schwanzwedelnd und mit feuchter Schnauze ,küssend' begrüßte.

Während des Kaffeetrinkens wurde dann leise ein weiterer Wunsch geäußert: Er wolle gerne seiner Stammkneipe einen Besuch abstatten, wenn das denn möglich sei. Natürlich war es das! Wir fuhren durch das schöne Taubertal unterhalb von Rothenburg o. d. Tauber und bekamen nebenher von seiner Tochter die umliegenden Sehenswürdigkeiten erklärt.

Als wir den Biergarten am Ufer der Tauber erreichten, stellten wir fest, dass dieser leider geschlossen hatte. Da unser Fahrgast von dem aufregenden Tag inzwischen etwas müde geworden war, wurde die Heimfahrt – wie schon der Hinweg – über Wald und Wiesen angetreten. Dort verabschiedeten wir uns von unserem Fahrgast, der sichtlich erschöpft, aber auch sehr zufrieden war…“