Noch einmal Zeit mit der Familie auf dem geliebten Grundstück verbringen

Jean Bork - Moderatorin, Botschafterin unseres Berliner Wünschewagen-Projekts, nimmt Euch heute mit auf ihre allererste, sehr emotionale Wunschfahrt: "Was man gleich von Anfang an sagen kann: Keine Wunschfahrt gleicht der anderen. Jede Fahrt ist eine neue Geschichte, schenkt neue Emotionen und gibt Dir neue Gedanken auf Deinem eigenen Weg.

Mir ging es auch vorletzten Sonntag so. Es stand eine Wunschfahrt in das Berliner Umland an. Ich wusste zu Beginn nur, dass es der Herzenswunsch einer lieben Dame war, noch einmal mit ihrer Familie Zeit auf ihrem geliebten Grundstück zu verbringen. Als die Dame uns empfing, hatte sie bereits Tränen in den Augen. Ich musste erst einmal schlucken. Als ich aber sah, dass es Freudentränen waren, ging mir das Herz auf.

Ich fuhr gemeinsam mit Jörg und Philipp, zwei ehrenamtlichen Wunscherfüllern unseres Berliner Teams. Bei ihnen fühlte ich mich sehr gut aufgehoben, denn eine solche Fahrt ist immer auch mit vielen Emotionen verbunden. Daher ist es gut, erfahrene Menschen an seiner Seite zu haben.

Auf dem Grundstück unseres Fahrgastes angekommen, empfing uns die ganze Familie voller Freude und Aufregung. Ich konnte sofort verstehen, warum der Besuch des alten Grundstückes ihr Herzenswunsch war: Es ist ein Ort voller Ruhe, Frieden und Natur und ein Ort voller gemeinsamer Erinnerungen mit ihrer geliebten Familie. Mich hat die Begrüßung sehr berührt. Alle hatten Freudentränen in den Augen und umarmten sich.

Die Familie war unglaublich gastfreundlich und so saßen wir alle gemeinsam am Tisch und aßen zusammen Mittag. Bei selbst gemachten Waffeln erfuhren wir viel von unserem Fahrgast, ihrer Familie und ihrer Geschichte. Wir haben sehr viel gelacht und immer wieder sagte die Dame: ‚Ich bin gerade so glücklich. Jetzt einfach diesen Moment anhalten.‘

Natürlich mussten wir irgendwann zurück und der Abschied fiel ihr sehr schwer. Was ihr dabei etwas half war, dass eine ihrer Töchter uns auf der Rückfahrt ins Hospiz begleiten konnte. Auf dem Heimweg gingen mir viele Gedanken im Kopf herum. Es waren keine traurigen Gedanken. Es waren Gedanken an einen wundervollen Menschen und einen schönen Tag. Der Tag war voller Emotionen und an Nächstenliebe nicht zu übertreffen. Dies hat mich sehr berührt und ich habe einmal mehr gespürt, wie wichtig es ist, dass es dieses Projekt gibt. Natürlich ist der Hintergrund einer Wunschfahrt oft traurig, aber sie steht auch immer für Augenblicke des Glücks und des Lebens. Gerade das macht dieses Ehrenamt nicht traurig, wie viele oft denken, sondern schön und erfüllend.

Als wir im Hospiz ankamen und wir uns von der Dame verabschiedeten, hielt sie meine Hand ganz fest in ihren Händen. Sie hatte Tränen in den Augen und sagte mir, dass sie unendlich dankbar für diesen Tag voller Freude sei. ‚Genießen Sie Ihr Leben! Jeder Tag ist ein Wunder, ein Geschenk...!‘ Sie sagte mir, sie werde bis zum letzten Atemzug an mich denken.

Ihre Worte werde und kann ich nie vergessen... Ihre süße Enkelin hat uns Ehrenamtler*innen einen kleinen Glitzerfisch gebastelt, welchen ich heute mit in mein Büro nahm. Jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, erinnert er mich an diesen besonderen Tag und an die Wunder dieses Lebens, für die ich sehr dankbar bin.“