Von Bayern nach Ostfriesland…

Unser Allgäuer Wunscherfüller Eddi berichtet für Euch von einer Wunschfahrt quer durch Deutschland: "Wünscherfüllerin Dunja, die als Begleitperson ihres Vaters und unseres Fahrgastes im Wünschewagen mitfuhr, erwarteten uns bereits vor dem Haus. Nach einem kurzen ‚Hallo‘ bzw. ‚Moin, Moin‘ und dem Verladen des Gepäcks starteten wir am frühen Morgen unser Abenteuer über die Autobahnen über Würzburg, Fulda und Kassel.

Die Fahrt verlief trotz der zahlreichen Baustellen aufgrund der ruhigen Verkehrslage problemlos. Nach einer kleinen Ruhepause und Erfrischung trafen wir uns zum Abendessen.

Am nächsten Tag stand nachmittags der Besuch des Torpedofangbootes, auf dem unser Fahrgast lange Zeit als leitender Maschinist gearbeitet hatte, auf dem Programm. Um die freie Zeit nach dem Frühstück zu nutzen, wollten wir zunächst die Meyer-Werft in Papenburg besuchen. Doch leider machten uns die Eintrittszeiten einen Strich durch die Rechnung. So entschieden wir uns kurzerhand, die Seehundauffangstation in der Stadt Norden zu besuchen. Nach einem interessanten Rundgang hatten wir noch ausreichend Zeit, um einen Abstecher an den Norddeich zu machen. Da gerade die Flut stieg, nahmen wir Wunscherfüller:innen eine kleine Abkühlung in der verhältnismäßig warmen Nordsee. Beim Anziehen der Socken ist mir dann ein kleines Malheur passiert. Ich bin mit dem Rücken an den Knopf der Dusche gekommen und habe das Wasser angestellt. Da ich mich in gebückter Haltung befand, reagierte ich sehr schnell und konnte somit einen längeren Aufenthalt unter der Dusche verhindern. Das auf einer nahen Parkbank sitzende Ehepaar, das den Vorfall beobachtet hatte, fragte uns: ‚War das die versteckte Kamera?‘ Zum Glück war es an dem Tag schön warm und etwas windig und so konnte die leicht feuchte Kleidung gut trocknen. Mit der Frage von Kollegin Marianne, die sie mir jedes Mal stellt, wenn wir uns treffen, muss ich in Zukunft wohl leben: ‚Hast du heute schon geduscht?‘

Nach diesem Erlebnis fuhren wir zum Hotel zurück, um das Auto abzustellen. Der kurze Weg vom Hotel zur Besichtigung des Schiffes war zu Fuß und mit unserem Fahrgast im Rollstuhl leicht machbar. Schon aus weiter Ferne erkannte unser Fahrgast das Boot und zählte ganz aufgeregt auf, welche Funkantennen und dergleichen nicht mehr vorhanden sind. Am Boot angekommen, sprang er sogleich aus dem Rollstuhl, und ehe wir uns versahen, war er auf dem Boot und entfernte eine Abdeckung, um die darunter liegende Winde zu kontrollieren.

Wir begrüßten zunächst die beiden Herren vom Museumsverein und bedankten uns, dass dieses Treffen zustande kam. In der Zwischenzeit war unser Fahrgast auf dem ganzen Boot unterwegs, um eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Selbst die beiden engen Leitern zur Kajüte und in den Maschinenraum stellten für ihn kein Problem dar. Selbstverständlich nahmen auch wir das Boot genau in Augenschein. Nach der rund 90-minütigen Inspektion startete unser Fahrgast die Maschinen und wir drehten im Hafen eine kleine Runde mit dem Boot. Jetzt war unser Fahrgast voll in seinem Element, als er den beiden Herren die Spülung des Motors erklären konnte, die diese nicht kannten.

Nachdem das Boot wieder angelegt und wir uns verabschiedet hatten, traten wir den Fußweg zurück zum Hotel an. Dabei legten wir in der Fußgängerzone in einer Eisdiele einen Stopp ein. Im Hotel gönnten wir uns allen eine Ruhepause, denn das Wetter war an diesem Tag sehr sonnig und warm. Zum Abendessen trafen wir uns wieder vor dem Hotel. Dunja hatte im Restaurant 'Syrtaki' für uns Plätze reserviert, wo wir einen vergnügten Abend verbrachten. Mit vorgerückter Stunde merkte man unserem Fahrgast die Strapazen des Tages an. Auch wir waren der Meinung, dass es ein anstrengender, aber sehr schöner Tag war, und begaben uns zur Bettruhe.

Am nächsten Tag trafen wir uns früh morgens zum Frühstück, um danach die Heimreise anzutreten. Nach einem kurzen Review der Fahrt und einer herzlichen Verabschiedung führte uns die letzte Strecke der Reise zurück nach Kaufbeuren.

Auch für uns Wunscherfüller:innen war Leer in Ostfriesland definitiv eine Reise wert!“