Noch einmal vom Berg herunterschauen…

Er konnte es im Vorfeld gar nicht glauben! Durfte er einmal im Leben, in dem er bisher in allen Bereichen auf der Schattenseite lag, Glück erfahren? Unser Fahrgast aus dem Hospiz Kempten konnte es nicht fassen. Sein Wunsch, einmal im Leben die Freiheit auf einem Berggipfel zu spüren – und dann sogar auf der Zugspitze – sollte tatsächlich in Erfüllung gehen. Das mussten alle aus dem Hospiz wissen und sie teilten seine Vorfreude mit ihm.

Mitte April war es dann soweit! Unser Team aus dem Gebiet Allgäu/Schwaben sammelte Günther* am Vormittag im Hospiz ein, und dann ging es los Richtung Zugspitze. Obwohl er wahnsinnig aufgeregt war, nutzte er die zweistündige Fahrt für ein Schläfchen um Kräfte für „seinen“ Tag zu sammeln. Dort angekommen, erwähnte er dann, dass er ein wichtiges Detail vergessen habe: Er habe Höhenangst!

Die Wunscherfüller hatten zwar keine Höhenangst, aber aufgeregt waren sie allesamt auch. Immerhin war es auch für sie das erste Mal, dass es auf die Zugspitze ging. Und das mit rasanter Geschwindigkeit in einer neuen Gondel mit Glasboden! Knapp 2.000 Höhenmeter später waren alle von der recht ruhigen Fahrt beeindruckt.

Leider reiste das schöne Wetter nicht mit auf den Gipfel: Die Sicht reichte nur paar Meter und es fegte ein eisiger Wind bei Minusgraden um die Ohren! Sollte Günther wieder einmal Pech im Leben haben - wie so oft schon?

Ein wenig enttäuscht flüchteten alle dann ins Panoramarestaurant, um sich wieder aufzuwärmen. Bei einem leckeren Essen stieg die Stimmung dann aber auch schnell wieder. Und für unseren Fahrgast gab es seine erträumte Gipfelhalbe! Ein ganz besonderer Genuss auf knapp 3.000 Höhenmetern. Nach den ganzen Eindrücken, dem leckeren Essen und dem Bier wurde Günther dann zunehmend müde, sodass sich unser Team entschied, wieder nach unten zu fahren.

Und dort war das Glück dann auf Günthers Seite! Nebel und Wolken begannen sich zu verziehen und vor seinen Augen erschien eine atemberaubende Aussicht! Da war dieser eine Moment, der jede Wunschfahrt zu etwas ganz Besonderem macht. Unser Fahrgast schien diesen Augenblick in sich aufzusaugen und mit allen Sinnen zu genießen. Er strahlte über das ganze Gesicht!

Unten angekommen, war seine Müdigkeit verflogen: Er rauchte genüsslich eine Zigarette, bestaunte die Zugspitze noch einmal von unten, scherzte mit seinen Begleitern und war glücklich, so einen Tag erleben zu dürfen. „Da lebt man schon in der Nähe und bekommt es sein Leben lang nicht hin, da hochzufahren!“

Die Rückfahrt nutzte er dann doch wieder für ein Schläfchen. Im Hospiz angekommen, nahm er die ausgedruckten Fotos strahlend in Empfang und bedankte sich „bei dem coolen Team für einen megaaaaaa Tag“.

*Name geändert